Direkt zum Hauptinhalt

Über das Ende Varenias

Die Ratio hatten wir besiegt, doch das Leid und die Verletzungen, die ihr Krieg Mitraspera zugefügt hatten, blieben bestehen. Wir hatten Herrscher und Völker verloren, sowohl auf der Seite der Zweifler als auch auf der der Eisernen waren nur noch wenige zurück geblieben. Nachdem Malchandran und seine Brüder meine Armee der Ordnung vernichtet hatten, konnten sie As’shan nicht halten und die Stadt wurde zerstört. Fast bedauerte ich, dass sich die Ruhe des schwarzen Eises bereits so weit in mir ausgebreitet hatte, denn sonst hätte die Flamme Ignis in mir sie alle für ihre Unvollkommenheit und Kurzsichtigkeit verbrannt, Stattdessen versagte ich ihnen weitere Hilfe und verließ Siegelstadt mit den mir verbliebenen Truppen der Ordnung. Meine Armee der Perfektion würde wieder erstrahlen, aber sie würden niemals mehr jemandem zu Hilfe eilen. Unsere neue Ordnung musste für sich allein stehen, das hatte uns dieser Krieg deutlich aufgezeigt. Es zog mich zurück nach Viria, zurück zu meiner Familie, doch noch auf dem Weg ereilte mich eine schreckliche Nachricht. Man berichtete mir, dass Varenia Viria zunächst verlassen hatte, um die sterblichen Völker vor der Ratio zu retten. Das entsprach ihrem Wesen, sie lebte nur für Andere und war oft genug mein Anker gewesen, der mich jedes Mal auf den rechten Weg zurückzuholen vermochte. Doch als sie diesmal zurückkehrte, war sie bereits dem Einfluss der Ratio erlegen, Ihr Geist war willenlos und vom Selbstzweifel zerfressen. Man berichtete, sie hätte nicht mehr unterscheiden können, welche Welt die Wahre und welche nur ein Abbild war. Wie konnte es sein, dass jemand, der so selbstlos den Wesen Mitrasperas half, so grausam bestraft wurde?

Hinweis Bibliothekar Tovak: Ursprünglich aus dem Tagebuch von Sephistikos