Direkt zum Hauptinhalt

Brief von Fortinas an Garvan über Barnabas

Mein König, ewig währe deine Herrschaft!

Ich fühle mich geehrt, dass Ihr mir die Aufgabe übertragen habt, die “Sache” mit Barnabas zu klären. Ich konnte dies indes nicht alleine tun, zu komplex, zu wichtig ist die Antwort auf die Frage, die Ihr mir stelltet:

Wie kann ich mit Barnabas sprechen? Wie kann ich ihn sehen?

Unser Retter, der heilige Barnabas, er, der die Mauern unserer geliebten Stadt gegen den Fluch Terras bestehen lässt, gelobt sei sein Opfer, ist nicht leicht zu finden. Er wendet all seine Kraft und die Macht, die ihm die Tränke unserer Apothekarii verleihen, auf, um seine geheiligte Aufgabe zu erfüllen. Er, der das Opfer brachte, tat dies im Wissen, niemals mehr das Licht zu erblicken.

Für unsere Feinde wäre es von unschätzbarem Wert zu wissen, an welcher Stelle der Mauer er sich gerade aufhält, könnten sie ihn doch so gezielt bekämpfen. 

Deshalb weiß nur er, wann und wo er unsere Mauern durchstreift, um Ankor Mortis zu schützen. 

So schwierig war die Aufgabe, die Ihr mir gestellt habt und doch verstehe ich den Grund dafür. Ja, es muss für unseren König eine Möglichkeit geben, Barnabas zu finden, und ja, es muss einen Weg geben, mit ihm zu sprechen, insbesondere in Zeiten großer Not. 

Dass unsere Stadt sicher ist, verdanken wir der List und Kraft unseres Heiligen. 

 Man muss schon über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, wenn man sich in seiner Art und Weise dem Fluch Terras entgegenstellt. Meine Forschungsergebnisse bieten denn auch keine einfache Lösung für Euren Wunsch. 

Viel muss aufgewendet werden, um Großes zu erreichen. Bei einer Aufgabe wie jener, Barnabas von Angesicht zu Angesicht zu sehen, ist die Schwierigkeit besonders hoch. 

Dazu muss er, der unermüdlich die Mauern durchstreift, zunächst an einen Ort gerufen werden. Eine Formel hierfür gibt es, diese habe ich gefunden und nahm mir Helfer, aber Barnabas entzog sich stets unserem Zugriff, so sehr wir uns auch bemühen. 

Nur die magischen Ketten, die ich daraufhin schmieden ließ, sind im Stande, Barnabas für eine gewisse Zeit an einem Ort zu bannen. 

Das Tor zu ihm zu öffnen und ihm direkt gegenüber zu stehen, erfordert jedoch viel mehr als nur magische Schmiedekunst! Es müssen mindestens 13 Kettenglieder sein, sonst hält es nicht stand! Man muss sie unbedingt an einem mächtigen Ort schmieden, denn ich habe festgestellt, dass es sonst die Schmiede zu sehr auslaugt! Auch sonst war es opferreich! Mindestens ein Kettenglied musste mit Blut geweiht werden, und mindestens eines musste mit Tränen benetzt werden. Je unterschiedlicher die Kettenglieder, desto haltbarer! Ich möchte nicht allzusehr klagen, aber wir haben uns wahrlich augelaugt bei der Erfüllung dieser Aufgabe. 

Wir haben geforscht und analysiert, in alten Texten gelesen und interpretiert und nun kann ich Euch sagen, welche Voraussetzungen voraussichtlich nötig sind, um Barnabas zu sehen: Nicht weniger als ein König ist gefordert, begleitet von einem Ritter, einem Heiler, einem Magier, einem Händler und einem Dieb und zuletzt sogar einem Bettler, um den Weg zu Barnabas zu öffnen. Sieben Schlösser, kein Schloss wie das andere, aber so war es auch nie gedacht.

Wir glauben nicht, dass Barnabas überhaupt vorhatte, eine Möglichkeit zu schaffen, ihn wieder ans Licht zu holen, aber scheinbar haben sich schon Köpfe vor Euch die Frage gestellt, wie es gelingen kann. Voraussetzung hierfür ist, dass Barnabas an einer Stelle gebannt ist, was nur mit den magischen Ketten gelingen kann. Erst dann tauchen die Schlösser auf, so konnte ich es in Erfahrung bringen. Wo diese Schlösser auftauchen, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, aber ich denke, weit weg werden sie nicht sein. 

Die eine Frage, die noch bleibt, ist jene, wie und in welcher Reihenfolge die Schlösser zu öffnen sind. Aus den zerfallenden Händen eines Apothekarius konnte ich ein Dokument lösen, das kein geringerer verfasst hat als der heilige Barnabas höchstselbst!

Die Ergebnisse meiner Forschung sind von äußerster Brisanz und in den falschen Händen könnten sie eine Katastrophe für unsere geliebte Stadt bedeuten, daher werde ich das Auge Ignis’ über diese Zeilen wachen lassen! Ihr wisst, was Ihr zu tun habt. 

Ich hoffe, ich konnte Euch dienen! Euer ergebener Diener Fortinas