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Die magischen Schlösser des Barnabas

Niemals soll das Licht der Welt wieder auf mich scheinen. Eng umschlungen von den Armen meiner Geliebten Cerenna, wache ich über die Mauern der Stadt, die uns Beiden das Verderben brachte. Niemand weiß, warum ich dies wirklich tue und dass nicht die Stadt, sondern meine Liebe mir die Kraft für diesen Schritt gibt. Niemals will ich wieder mit einem von ihnen sprechen - aber … 

Es wäre töricht, das Tor für immer zuzuschlagen, denn in Zeiten größter Not, wenn die Stadt in Gefahr ist, muss man mit mir sprechen können,  denn sonst kann ich meine Cerenna nicht schützen. 

So sei es.

Aber der Weg zu mir soll kein leichtfertig zu gehender sein. Ich will ihn mit allerlei Bedingungen und Schwierigkeiten verknüpfen, damit nicht ein unwichtiger Gedanke der Auslöser für meine Störung wird. Nur in Zeiten größter Not, ja, in Zeiten großer Not… 

Sieben Schlösser sollen den Weg zu mir verschließen. Aber nicht nur das.. Wenn diese Schlösser geöffnet sind, kann ich entscheiden, ob ich zu dem spreche, der sie öffnet. Wer diesen Weg geht, dem schenke ich vielleicht meine Aufmerksamkeit… vielleicht. 

Solange die Liebe von Cerenna mich stärkt, kann ich ohnehin entscheiden, ob ich diesem Zauber folge oder nicht. Es wird also kein Risiko für mich geben. 

König, Ritter, Heiler, Magier, Händler, Dieb, Bettler. Sieben Schlösser, für jeden eines. Vier Frauen unter den Sieben und drei Männer. 

Nicht ohne Opfer öffnen sich die Schlösser. Das Blut des Herrschers, das Schwert des Ritters, die Salbe des Heilers, der flüssige Atem des Magiers, das Kupfer des Händlers, die Beute des Diebes und das Brot des Bettlers müssen die Schlösser spüren, damit sie sich öffnen. Der Blutstropfen des Königs beginnt das Ritual. 

Einmal an einen Platz gerufen, werde ich nur ohnehin so lange verweilen wie ich es möchte.

Denn Cerennas Liebe stärkt und hält mich.