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Ein Tagebuch

Tagebucheintrag 523.4
Die Lieferung der Ersatzteile für die Batodd-Senegatoren kann mit einer Verspätung von mehreren Tagen. Wenn ich den Verantwortlichen in die Hände bekomme, kann er was erleben Bin höchst unzufrieden mit dem jetzigen Ergebnis. Als wenn die Rohstoffe auf Bäumen wachsen würden. Dabei gibt es nicht einmal Bäume! Die Abnehmer warten schon und sind ungeduldig – muss jetzt mehr Arbeitskräfte einteilen, um der de Umfang dieses Projektes Herr zu werden. Wenigstens gibt es dann gute Einträge als Ergebnis, mal sehen, was für mich dabei herumkommen kann. Habe dafür Roush'van wiedergesehen – welch ein Glück. Ach, dieses Lächeln, es hat meine Stimmung gleich gehoben. Seltsam, ich bin immer so nervös in seiner Gegenwart. Es ist, als erwärme sich das Herz in meiner Brust, und schlüge schneller als sonst. Die Freude, ihn zu sehen (ist es Freude?), lässt ich ganz ungeschickt werden. Nie hätte ich gedacht, dass ausgerechnet mir so etwas geschieht und dabei kennen wir uns schon so lange. Ich werde ihn bald fragen, ob es ihm auch so geht. Ich hoffe doch sehr, dass dies der Fall ist.

Tagebucheintrag 523.5
Sor'da hat mir heute erzählt, dass sie einen besonders schweren Fall von Vergiftung bei einem unserer niederen Arbeiter behandeln musste. Sie nannte mir ganz viele Dinge, die sie miteinander vermischt hat, die konnte ich mir gar nicht alle merken. Wie gut, dass es mir egal sein kann, es wird mich ja nie betreffen. Ich verwalte den Abbau nur, und komme mit dem schmierigen Dreck erst gar nicht in Berührung. Das ist anstrengend genug, die Leute haben ja keine Ahnung. Einfach dumm von dem Kerl, sich keine Handschuhe übergezogen zu haben. Sie soll im nebenbei mitteilen, dass es besser für ihn wäre, wenn er schnell wieder auf den Beinen ist, er wird bei der weiteren Zerlegung gebraucht. Musste heute außerdem oft an Roush'van denken, besonders beim Anblick dieses glücklich wirkenden Pärchens auf dem Weg vom Werk nach Hause.Die beiden sahen aber auch stattlich aus, geschmackvoll gekleidet und ordentlich frisiert. Verständlicherweise zogen sie teil neidische, teil bewundernde Blicke auf sich. Mann konnte es genau sehen! Ich wette, Sor'da hätte sie unverblümt gefragt, ob sie ein Stück des Weges mit ihnen gehen kann.

Tagebucheintrag 523.6
Leider noch keine Möglichkeit gehabt, Roush'van zu sprechen, obwohl wir uns öfter über den Weg gelaufen sind. Er hat so eine unglaubliche Anziehungskraft, ich musste mich richtig zusammenreißen, die Finger von ihm zu lassen. Muss auf eine günstige Gelegenheit warten und alles gut vorbereiten. Es muss perfekt sein. Die Arbeiten an den Batodd-Senegatoren gehen voran.

Tagebucheintrag 523.7
Ein schöner Tag. Erste Auslieferung der zerlegten Teile ist erfolgt, habe ein lukratives Geschäft abgeschlossen. Da werden ich einige Radem einstecken können, selbst wenn man die Radem abzieht, die ich zur Bestechung der zusätzlichen Arbeiter benötigt habe. Habe Roush'van heute gebeten, mir beim Abendessen Gesellschaft zu leisten, und er hat zugesagt. Wenn der Koch keine ausgezeichnete Arbeit leistet, sorge ich dafür, dass man ihm einen ganzen Radem streicht. Bin so aufgeregt Es ist so anders, als die ganzen Male, wenn er in meinem Haus zu Besuch war. Ich hoffe nur, dass Sor'da nicht überraschend vorbeischaut. Ich mag es nicht, ie sie Roush'van ansieht und mir gegenüber so tut als wäre nichts. Er hat schon begonnen, sie öfter anzulächeln als nötig, es ist mir nicht entgangen. Doch das ändert sich ja bald. Oh Ich sollte besser nachsehen, ob schon alles vorbereitet ist, gleich ist er da!

Tagebucheintrag 523.8
Der Abend letzte Woche war eine Katastrophe. Dabei begann alles so gut – die Drohung an den Koch hat Wirkung gezeigt, wir haben gescherzt, gute Unterhaltungen geführt, sein Blick hing förmlich an meinen Lippen, mit sanfter Hand hielt er die meine (nun gut, es lag vielleicht mehr an dem wunderschönen Ring – aber WIE er sie gehalten hat, ist entscheidend), wir hatten genug Zeit und Ruhe, und dann… Er habe mich nie so betrachtet und es sei einem Einbildung, hat er gesagt. Er würde nicht im Geringsten so empfinden und ich solle mir eine Verbindung mit ihm aus dem Kopf schlagen, hat er gesagt. Und nach diesen hohlen Worten ist er einfach gegangen, dieser elendige Lügner! Aber das wird ihm noch Leid tun. Ich habe bereits entsprechende Maßnahmen in die Wege geleitet. Es hat zwar seinen Preis, doch dafür werden sich nun die fähigsten Leute um ihn, meinen geliebten Roush'van kümmern. Am Ende wird alles gut, ich weiß es genau. Die Erträge aus der Verwertung werden noch die nächsten 3.-4 Wochen profitabel sein, es sind bereits neue Wagenladungen zur Aufbereitung unterwegs. Diesmal mit Scalpantinen, die werden uns sicherlich einiges an Bescheren. Die Verhandlungen über den Preis des Weiterverkaufs haben mich von meinem großen Unglück abgelenkt.

Tagebuch 523.9
keine nennenswerten Ereignisse in den letzten 3 Wochen. Fast alle Senegatoren wurden zerlegt und überholt, die Scalpantine sind unterwegs. Bin des Wartens allmählich leid, auch wenn mich freut, dass das Attentat auf Roush'van erfolgreich verlaufen ist. Warte nun auf Nachrichten von der Dynastie des Batodd. Ich hoffe so sehr, dass es gelungen ist, denn es hat mich ganze 24 Träumer-Radems gekostet! Und damit nicht genug. Ja, was man noch von mir verlangte, das war besonders schmerzvoll. Der Radem, welcher mir vom Rikan überreicht wurde – damals noch, als Dank für diese Großlieferung verwerteten Scalpantine, die er zu einem unschlagbar günstigen Preis bekam. Es waren ganz sicher um die 7 Weda – was macht man nur mit so vielen Rohstoffen? Wie dem auch sein es hatte höchstens Verhandlungsgeschick erfordert, und nur dank Lo'ta, meines damaligen Zulieferers, waren Konditionen überhaupt möglich. Dieser Kerl hat dafür einen persönlichen, anzüglichen Radem gefordert, aber ohne diesen wäre mir der Radem des Rikan durch die Lappen gegangen. Tse! Gebracht hat es ihm nur wenig. Meine Leute haben sie ihm abgenommen, bevor er sich daran erfreuen durfte. Ich habe nun einen bescheideneren Zulieferer.

Tagebucheintrag 524.0
Endlich! Es hat geklappt. Heute fand das Wiedersehen mit der Reinkarnation von Roush'van statt, und er ist genauso, wie ich es mir gewünscht habe. Die gewünschte Modifikation ist zur vollsten Zufriedenheit verlaufen, allein schon die Begrüßung verlief erfreulich. Besonders erfreulich. Niemand hätte erraten können, dass er mich zuvor abgewiesen hatte, es ist nun so, wie es schon immer sein sollte. Jaja, manchmal muss man das Ganze auch mal selbst in die Hand nehmen. Ach ja, seine Hände sind ganz wunderbar. Ich ahne die ein oder andere Verbesserung an seinem Äußeren, die mir verschwiegen wurden. Beschweren werde ich mich beileibe nicht, denn bisher ist das Gesamtergebnis durchaus befriedigend. Ich werde mir in den nächsten tagen mehr zeit nehmen und sie mit ihm verbringen. Ich muss herausfinden, wie gut er sich „erinnert“ Und danach zeige ich ihm, wie seine neuen Fähigkeiten in unserer Dynastie aussehen werden. Ob eine Erwartungen an ihn erfüllt werden?

Tagebucheintrag 524.1
Die Geschäfte laufen gut. Es gibt mittlerweile auch wieder Tridialcora zu anständigen Preisen, ich habe sofort zugegriffen. Gute Informanten sind manche Radem wert! Wer hätte gedacht, dass die Preise dafür noch einmal so tief fallen würden? Und ich bin sehr zufrieden mit Roush'van. Es war kein Fehler, ihn zu meinem Verwaltungsgehilfen zu machen. Da er sich ausgezeichnet entwickelt und die neuen Aufgaben schnell verinnerlicht, werde ich ihn bald eigenständig agieren lassen.

Tagebucheintrag 524.2
Ich bin glücklich. Jetzt sind schon fast 3 Wochen vergangen und bisher sagen alle, das wir schon immer zueinander gehörten und sie es schon lange hätten kommen sehen. Sie gratulieren uns, dass meinem Liebsten die Erinnerung an mich erhalten blieb. Haha, wenn sie wüssten! Doch ja, in der Tat war das Richtige, ihm die Erinnerung selbst zu dem hohen Preis zu schenken, die Aussagen bestätigen dies nur. Allein Sor'da wirkte irgendwie zurückhaltender als sonst, seit sie von seiner Wiederkehr erfuhr. Zwar hat sie ihn freundlich begrüßt (ein wenig zu freundlich vielleicht) und sie sagte, sie freue sich für uns beide, aber sie ist danach deutlich schneller wieder gegangen. Angeblich wegen eines Kranken, den sie versorgen musste. Seitdem war sie zwar wieder öfter anwesend und scheint so wie immer, aber ich traue dem Frieden nicht. Na, wenigstens weiß sie nun, dass Roush'van nur zu mir gehört.

Tagebucheintrag 524.3
Die Tradialcora sind früher angekommen als gedacht. Roush'van hat auch meine Anweisung hin den Markt im Auge behalten und herausgefunden, dass die Nachfrage nach Rohstoffen aus Scalpantinen etwas gesunken ist. Daher wurden die Arbeiter angewiesen, sich aufzuteilen. Der größere Teil sollte dringend mit der Verwertung der Tridialcora beginnen! Roush'van wird ab jetzt überwiegend allein handeln. Er macht seine Sache wirklich gut. Es ist einfach schön. Heute Abend bekommen wir Besuch von Zan'um und seinen beiden Liebschaften. Damit sind wir Frauen zwar in der Unterzahl, aber ich habe Sor'da gefragt, ob sie sich dazugesellen möchte. Vielleicht bringt sie eine ihrer Teemischungen mit? Sie ist so begabt darin, den richtigen Geschmack für jeden Anlass zu treffen.

Tagebucheintrag 524.4
Vielleicht habe ich mich doch in Sor'da getäuscht? Sie war so freundlich an dem Abend und hat mir sogar die staubige Trophäe aus meinem Zimmer geholt, als ich sie unserem Besuch zeigen wollte. Ich glaube, es hat länger gedauert, obwohl es mir nicht aufgefallen ist. Sie hat sich lediglich entschuldigt, dass sie so lange suchen musste, vielleicht nur eine Höflichkeitsfloskel. Oh, ihre Mischung war übrigens ausgezeichnet! Unser Besuch fand dies sehr aufmerksam und war angetan. Wir werden sehen, wie man die Beziehungen auch im Geschäftlichen erweitern kann. Viellicht überlasse ich dies meinem Liebsten, er wirkt souverän und hat sich gut mir unserem Besuch verstanden. Ich freue mich immer noch so über seinen Wandel Es ist wunderbar.

Tagebucheintrag 5245
Verdammt, brauchen doch mehr Scalpantine. Zum Glück bin ich schon einen Großteil des vorherigen Rohstoffes losgeworden. Leider zu einem schlechten Preis, doch dafür ist nun Raum für das gefragte Material. Diese Verluste müssen ausgeglichen werden. Oh, die Zeit! Mein Liebster ist gleich wieder daheim. Wir werden uns einen sehr schönen Abend machen, so viel ist sicher. Morgen überlege ich woher wir noch mehr Scalpantine beschaffen können.

Tagebucheintrag 5246
Habe erfahren, dass Sor'da und mein Liebster heute Mittag zusammen gesehen wurden. Ohne weitere Begleitung. In irgendein geflüstertes Gespräch vertieft. Worum es wohl ging? Werden Roush'van zur Rede stellen, sobald er sich blicken lässt. Was denken die sich eigentlich, mich durch solch ein verdächtiges Verhalten zum Gespött der Leute zu machen. Mir ist egal, wie andere das halten – Roush'van gehört allein mir! Bin misstrauisch und enttäuscht von Sor'da. Sie sollte besser aufpassen, sonst …. Das Problem mir den Scalpatinen besteht auch noch. Mir sollte besser schnell einfallen, wie man sowohl die bestehende als auch die hoffentlich bald nachfolgende Verwertung mir höchstem Gewinn vorantreiben kann.

Tagebucheintrag 5247
Wir haben miteinander gesprochen. Es war schrecklich – Er wusste es! Nur woher? Das wollte er nicht verraten. Er war unglaublich enttäuscht, es brach mir fast das Herz. Fast glaubte ich, ihne vollständig zu verlieren, so wütend war er! Ich verstand das nicht, es war dich zu unser beider Bestem. Alle sagten das, und er war doch auch glücklich? Er sagte, ich hätte ihn betrogen, den rechtmäßigen Lauf seines Lebens verändert und seine kostbaren Erinnerungen gestohlen. Dabei hat er doch so viele schöne neue erhalten, sah er das denn gar nicht? Er hat getobt, und ich konnte nicht mehr tun als ihm zu versichern, dass ich alles aus Liebe zu ihm getan habe. Ich könnte es nicht verkraften, ihn wieder zu verlieren, er bedeutet mir doch zu viel! Und in Zeiten, in denen Geschäfte schlechter laufen, würde es eine Zeit dauern, bis ich erneut so viele Radems aufbringen könnte, um ihn wieder auf den rechten Pfad zu bringen. Er durfte einfach nicht gehen! Doch das Glück schien auf meiner Seite zu stehen, denn schließlich siegten seine wahren Gefühle. Ich glaube, er hat erkannt, dass er auch mich aufrichtig liebt, und ich ihm nur bei der Erkenntnis behilflich war. So nahm er mich letztlich in den Arm und sagte mir, dass er mir verzeiht. Ich bin froh darüber – und darüber, das Sor'da erst so spät bei uns auftauchte. Ich hatte unsere Verabredung ganz vergessen!

Tagebucheintrag 5248
Ich habe immer noch nicht herausgekriegt, wer meinem Liebsten von meinem Geheimnis erzählt hat. Es muss jemand gewesen sein, der sich irgendeinen Vorteil erhoffte – warum sonst sollte man das tun? Ich habe ihn nochmals gefragt und versucht, etwas über das Gespräch mit Sor'da herauszufinden, allerdings meinte er, sie habe ihm ein bisschen über ihre Dynastie erzählt. Ich habe das ungute Gefühl, dass da noch mehr ist, doch leider fehlen die Beweise. Ich sollte besser so tun, als glaube ich ihm, und meine Leute auf das Weib ansetzen.

Tagebucheintrag 5249
Dank Roush'van ist die Verwertungseinheit wieder auf bestem Kurs. Er hatte die wunderbare Idee, einen anderen Lieferanten, der im Moment über Platz zur Zwischenlagerung verfügt mit kleinen, aber regelmäßigen Lieferungen an Scalpantinen und Tridialcora zu beauftragen, um uns über den Platzmangel hinwegzuhelfen. Und wenn es wieder gut läuft, brauchen wie den neuen Lieferanten nicht mehr, was dann erneut Kosten einsparen würde. Ich bin zuversichtlich, dass es uns nutzen wird. Am Abend hatte ich endlich wieder Zeit mir Roush'van. Später kam noch Sor'da vorbei und brachte eine ihrer Mischungen mit. Sie konnte leider, nachdem sie uns den Tee servierte, nicht mehr lange bleiben. Sie habe noch überraschend zu tun. Seltsam, sie wirkte ein wenig unruhig, oder nervös? Ich kann es nicht genau einordnen. Roush'van meinte, er habe nichts bemerkt. Wir ließen den Abend eben ohne sie ausklingen, wobei mein Liebster einen müden Eindruck machte. Vielleicht liegt es an den Aufregungen der letzten Tage, oder an etwas anderem, doch auch ich fühle mich an diesem Abend unwohl. Der Tee war wie immer ausgezeichnet, aber es muss etwas Neues darin gewesen sein. Diese süßliche Note tut mir wirklich nicht gut. Werde Sor'da morgen fragen und sie bitten, es künftig wegzulassen. Ich hoffe nicht, dass sie