Von den 4 heutigen Siegelreichen
Nachdem die Siedler gelandet waren und erste Hütten und Behausungen errichtet hatten, begann schon bald der erste Zug von Auswanderern sich ins innere des Landes aufzumachen. Geführt wurden diese Wagemutigen dabei durch die Ouai, eine Bruderschaft von Eingeborenen, die das Land wie ihre Westentasche kannten und den Neuankömmlingen freundlich gegenüber standen, sagten doch ihre überlieferten Prophezeiungen, dass die Siedler ihre vor langer Zeit fortgegangenen Erschaffer und Götter wären. Diese Ouai führten die Siedlerzüge geradewegs zu einem Bauwerk aus uralter Zeit, einer Pyramide, die ihnen heilig war, und unter der sich nach ihrem Glauben ein großes Übel verbergen sollte, das die wiedergekehrten Götter, die Siedler also, bezwingen müssten um das Recht auf dem Land zu leben zu erringen.
Der Mut der Auswanderer ist bewundernswert, als sie die archaische Magie dieses Ortes erweckten, und sich so der Herausforderung stellten. Doch darauf, das die Vorhersage der Eingeborenen nicht nur für bare Münze zu nehmen war, sondern im Gegenteil noch fast einlullend harmlos das beschrieb, was dann ans Licht des Tages kam, war keiner gefasst. Und noch weniger darauf, dass die Elemente, die höchsten Götter Ihres Landes, von denen die Ouai ständig ehrfurchtsvoll schwärmten, mit Nichten Aberglaube und Hirngespinste, sondern sehr real und einmischungsfreudig waren. So fanden sich die Siedler schon bald in einem tödlichen Konflikt zwischen diesen 5 sakralen Elementen und ihren Widersacher, den Verfemten Elementen, die sie selbst befreien mussten um das Land bewohnen zu dürfen, wieder. In jeder Himmelsrichtung des Kontinents lag eine Pyramide unter der eines dieser Verfemten verschlossen lag. Im Laufe der Jahre, mit voranschreitender Besiedlung wurden ins gesamt 4 Siegelpyramiden gefunden und geöffnet. Und vier Reiche wurden von den Siedlern um diese herum gegründet. Diese Reiche werden jeweils durch zwei machtvolle Priester der Sakralen Elemente, „Archon“ und „Nyame“ genannt, regiert. Jedes dieser Reiche liegt im Krieg mit den Verfemten, denn obwohl vier von diesen frei sind, konnte bisher kein einziges bezwungen werden….
Osten - Ignis
Im Osten liegt das erste Reich, zwischen einer unergründlichen Seenplatte, dem Ozean über den die Siedler kamen und einem unüberwindlichen Kontinentalgebirge. Ignis, die ewige Flamme, ist der Schutzpatron des Reichs, dessen Wappen ein goldener Phönix vor rotem Blutstropfen ziert. Das Siegel barg einst die Nemisis des Feuers, das Schwarze Eis, das erste verfemte Element das befreit wurde. Dieses steht nach wie vor an den Grenzen des Reiches und ist auf dem Feld der Hauptfeind der Siedler in diesen Landen.
Der Archon ist im östlichen Reich zugleich König, der ein wohl geordnetes und streng geführtes Reich beherrscht, dass seine Herzöge, Grafen, Barone und Ritter als Lehen und Güter verwalten.
Im Ostreich hat jeder seinen Platz und seine Aufgabe, der ihm durch seine Geburt, oder den sich als Schicksal manifestierenden Willen der Elemente zugewiesen wurde. Verfemtensympatisanten oder gar -paktierer werden mit aller Härte verfolgt ebenso wie es für zwielichtige Gestalten, politische Querdenker angehörige dunkler Rasse oder Kulte, Chaosanhänger, düstere Magier oder Priester falscher Götzen, selbsternannte Freidenker und solche, die sich nicht dem feudalistischen Herrschaftssystem fügen wollen, keinen Platz im Ostreich gibt. Man ist stolz darauf das Ordnung und Recht im Reich herrschen.
Die Reiche des Ostens waren jedoch auch stets Schauplatz von Konflikten im Inneren und Äußeren, politischer Intrigen und Machtkämpfen. Am stärksten stach unter diesen wohl eine Intrige der Leere, der Nemisis Aeris, heraus, durch die die gesamte Hauptstadt des Ostreichs um die geöffnete Siegelpyramide herum, in einem Feuerinferno niederbrannte, und ein ganzes Herzogtum durch Agenten der Leere unterwandert wurde, und nur mit militärischer Gewalt in einem grässlichen Bürgerkrieg befreit werden konnte.
Auch schwelen hie und da Konflikte mit anderen angrenzenden Reichen auf.
Wer im Osten siedelt tut dies, weil er ein Reich mit klaren Gesetzten und den sakral Elementen eisern verschreibenen Herrschern schätzt, weil er Wahrheit und Recht liebt und alles Dunkle, Zwielichtige, Abhumane und Zweifelhafte verabscheut.
Norden - Aeris
Im Norden findet sich das zweite Reich, gelegen zwischen der Seenplatte im Osten, dem eisigen Ozean im Norden und der unüberwindlichen Kontinentalgebirgskette im Süden. Um das Siegel unter dem die absolute Leere begraben lag, dehnen sich die Gebiete des Nordreiches aus. Bereits ein Jahr nach der Befreiung des Schwarzen Eises wurde durch den Heerzug der Siedler Aeris' Nemesis in die Welt gelassen. Aeris ist daher die Schutzpatronin der Siedler im Norden.
Diese werden beherrscht durch eine mittlerweile sehr erfahrene Nyame aus dem Volk der Dunkelelfen. Trotz unzähliger Mordversuche, Verrat ihres ehemaligen Archons und politischer Intriegen konnte, solange das Reich besteht, niemand die hohe Priesterin stürzen. Auch der Versuch, die Herrscherin, die obgleich sie sich zu den sakralen Elementen bekennt, Glaubenssfreiheit in ihren Landen gegeben hat, vor den Elementen selbst anzuzweifeln, stärkte ihre Position eher als sie zu schwächen. Zusammen mit ihrem neuen Archon beherrscht sie im Namen der Elemente ein Reich in dem Wesen jeder Art und Herkunft frei leben können, solange sie die Oberherrschaft nicht in Frage stellen. Viele die aufgrund ihrer Art, ihres Glaubens oder ihrer Mächte sich keinem der anderen Reiche anschließen mochten, fanden im Norden eine Heimat. Wer im Norden siedelt tut dies, weil er weiß, dass die Welt eben nicht nur schwarz-weiß ist. Wer am Erfolg seiner Taten gemessen werden will und nicht an Stand, Herkunft oder Rasse, wer sein Glück in geistiger Freiheit sucht und nach Macht, Wissen und Losgelöstheit von engstirniger Moral strebt, wird im Norden Gleichgesinnte finden.
Westen - Aqua
Im Westen, begrenzt durch das Zentralgebirgsmassiv im Osten, das unerforschte Meer im Westen, angrenzend an das nördliche Reich im Norden und sich verlierend in den weiten Ebenen von Shan Meng Ray im Süden erstreckt sich das dritte Reich. Aqua der ewige Strom ist der Schutzpatron dieser Lande, denn das Siegel barg eins die ölige Pestilenz, den verfemten Wiedersacher des Wassers. Das Reich wird beherrscht durch Archon und Nyame aus dem Volk der Kelten und besonders die hohe Priesterin wird von jederman im Reich geachtet und verehrt, da sie selbst aus dem einfachen Volke stammt und die Würde und Majestät ihres Amtes mit menschlicher Wärme, Freundlichkeit und bedingungsloser Liebe zu den Elementen und ihren Untertanen verbindet. Gemeinsam mit ihrem Archon eint sie ein Reich, das vielfältige Siedler verschiedenster Völker umfasst, die in den letzten 10 Jahren trotz mancher schweren Stunde stets einig und fest zusammenstehen und über die Jahre dabei sind zu einem großen Volk des Westens zusammenzuwachsen.
Wer im Westen siedelt tut dies, weil er Frieden und Freiheit liebt, seine Nachbarn, mögen diese auch aus fremden Gegenden oder Kulturen stammen, freundschaftlich unterstützt, und gemeinsam mit diesen dafür arbeitet ein Reich zu errichten, in dem nicht nur jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, sondern eine Gemeinschaft entsteht, die sich mit Recht auch so nennen darf.
Süden - Terra
Im Süden, auf einem eigenen Teil des Kontinents, liegt das vierte Reich, im Noden und Osten begrenzt durch das Meer, das den nördlichen vom südlichen Kontinent trennt, den schneebedeckten Gipfeln unüberwundener Gebirge im Süden und den von Untoten gehaltenen Ebenen im Westen. Terra, der ewige Fels, ist der Schutzpatron des Reichs, denn das Siegel in diesen Landen barg einst die Nemisis Terras, das untote Fleisch. Von Beginn an war die Besiedelung des Südens harte und entbehrungsreiche Arbeit. Das Siegel wurde nämlich nicht durch die Hände der Siedler um den Entdecker und Anführer Paolo Armatio geöffnet, sondern durch einen Stamm von Hochelfen, die auf eigene Faust einen weg nach Mythodea gefunden hatten. So kommt es, das Das Siegel heute fest in der Hand der Untoten Heerscharen ist, ja gar das Zentrum der verfluchten Stadt Ankor Mortis bildet. Die Siedler des Südens stehen in ständigen Kämpfen mit den wandelnden Leichnahmen. Herrscher des Südens sind Archon und Nyame, die sich eisern zu den sakralen Elementen bekennen und ein kleines Volk von tapferen und zähen Siedlern führen. Nach langem Ringen konnten in den letzten Jahren erste Erfolge verzeichnet werden, so war es möglich die alptraumhafte Festung Doerchgard zu nehmen und Terras Avatar aus dem verfemten Siegelkerker zu befreien. Doch trotzdem stehen etliche große Städte im Süden unter seit Jahren andauernder Belagerung und Ankor Mortis, die Hauptstadt des Untodes wartet am Ende des langen Krieges wie ein Schatten der Verzweiflung. Wer im Süden siedelt tut dies, weil er weiß, dass man niemals aufgeben darf, wenn man für die gerechte Sache und das Land seiner Kinder kämpft. Wer das Abenteuer und die Schlacht sucht und mit der Sturheit eines eisengeäderten Felsblocks nicht vor Gefahr und Schrecken zurückweicht und dem Tod fest ins Auge blicken kann, der wird im Süden seine Bestimmung finden.
(Dieser Text ist eine Abschrift aus der ursprünglichen Wanderbibliothek der Ouai)
Keine Kommentare