Direkt zum Hauptinhalt

Vom Schöpfungsmythos

Textfragmente verschiedener Quellen, verschiedene Handschriften, gesammelt von [Name geschwärzt]

Ist da etwas?
kann etwes sein?
Die Frage fordert allein:
Es muss etwas sein:

Sein! und es ist.

Vier sind. Ewig im Moment.
Kein Vorher kein Nacher.
Das Sein frisch getrennt,
was soll werden, nunmehr?

Werden! und es wird!

Sie wünschen, begehren, woll'n tilgen sich nun.
Doch frei ist der Wille, auch dies nicht zu tun.
Ein Traum von dem Orte, wo mehr als bloß einer nur ist,
geträumt von den Vieren, erst klein doch er wächst!

Da war es. Hier ist es.

Euch, alles entstammt es,
Seid Sein und seid Sinn.
Oh, Seelen des Wandels,
Oh, Kral Urien!

(Liedfragmente abgeschrieben von Steintafeln im Berg der Akata)

…die eigentliche Gestaltung Mitrasperas, wenn man dies so nennen will, wurde jedoch nicht durch die zeitlosen Urströmungen der Kral Urien vorgenommen, auch wenn sowohl die gesamte materielle als auch die immaterielle Welt aus diesen besteht, sondern geschar duch eigens erschaffene Wesen: Die 'Quihen Assil', auch 'die Ewigen', oder 'Weltenkinder' genannt. Jene waren die ersten Wesen mit Persönlichkeit, die die Sphären und Energieströme ordneten, Land und Meer schieden, Luft und Licht brachten und auch als die Erzeuger aller anderen Lebewesen, ob groß oder klein gelten. Jedes dieser vier Elemente schuf sich ein Volk von Quihen Assil und alle gemeinsam ein weiteres Volk, das alle Elemente enthielt. Dies war die Geburtsstunde Magicas…

(Einschub einer Notiz von [Name geschwärzt])
Die Namen der Geschlechter, deren Individuen im wahrsten Sinne des Wortes „zahllos wie die Sterne“ sind, wurden uns überliefert: Terras Quihen Assil nennt man 'Smaragdsänger', 'Kristallfürsten' die von Aeris, die von ignis 'Rote Jademeister', 'Herren der Tiefe' die von Aqua und 'Kinder des goldenen Traums' sind diejenigen, die Magica bilden.
(Ende der Notiz)

…Diese 5 Völkerformten Mitraspera und erschufen als ihr letztes Werk auch jene erkenntnisbegabten Wesen, die man später als 'alte Herrscher' kennen sollte. Bei ihren Werken gingen die Quihen Assil stets gemeinsam vor, Kriege oder Kämpfe waren ihnen fremd. Den Geist der Quihen Assil, ihre Art zu denken, kann vermutlich kein Sterblicher jemals verstehen.
Als das Werk der Formung getan war und die damals noch jungen Völker der Herrscher das Land bevölkerten, lebten die Weltenkinder zunächst noch unter diesen und wurden als Götter verehrt. Von diesen erlernten die Herrscher erste kulturelle Fähigkeiten, vor allem aber die Wege der Elemente und ihre vorgesehene Position in der Welt.
So verging die Zeit und die Kulturen der Herrscher wurden selbstständiger. Die Quihen Assil spürten, dass ihre Präsenz ihre Kinder mehr einschränkte als sie zu bereichern. So verließen sie die Ebene Sterblichen und zogen sich auf entfernte Beobachtungspositionen zurück.

(Einschub einer Notiz von [Name geschwärzt])
… die Smaragdsänger zogen sich auf ihre runde, strahlend weiße Festung zurück, die des Nachts über den Himmel wandert, die Kristallfürsten, unfähig zur Ruhe zu kommen, durchreisten die höchsten Schichten der Atmosphäre, die roten Jademeister gingen in das strahlende Auge, das der Welt am Tage Licht und Wärme spendet, die Herren der Tiefe tauchten in die unermesslichen Abgründe unter den Wogen. Die Kinder des goldenen Traums schließlich entschwanden in die tiefen des Alls, wo sie als glitzernde Lichtpunkte des Nachts den, der zum Himmel blickt, so ahnungsvoll träumen lassen…
(Ende der Notiz)

Doch noch lange nach ihrem Weggang wurden die Quihen Assil in Kultstätten verehrt, manche einzeln, an anderer Stelle ganze Völker, mancherorts auch alle gemeinsam. Die Anbetung der Weltenkinder muss in alter Zeit die vorrangige Art gewesen sein, die Elemente anzurufen. In heutger Zeit kennt man den 'Tempel vom goldenen Wagen' in As'Shan und den 'Tempel vom Silbernen Wagen' bei Doerchgard als hohe Heiligtümer der Quihen Assil. Die Ewigen griffen noch so manches mal aus der Ferne in die Geschicke der Herrscher ein - und tun dies bis heute. Nur ein einziges Mal jedoch kehrte einige Quihen Assil leiblich auf die Welt zurück: Als letzte Rettung brachten sie den Weltenbrand, da die Verfemten sonst die Welt wohl verschlungen hätten.

(Andere Handschrift)
Ein ebenso rätselhaftes wie düsteres Kapitel der Weltenkinder ist der Sturz von 'Quin-Khal' und 'Quin-Ti-Lucki'. Einmal, im Zeitalter der Herrscher stürzten zwei Sterne auf die Erde und die beiden Kinder des golden Traums, die diese bildeten, starben daran. Ihre Körper erstarrten zu Kristall und können bis heute gefunden werden. Der Staub von Quin-Khal wurde durch die Herrscher gefördert und zum Bau der Siegel verwendet, da er die Elemente erblinden lässt und die lebenden Quihen Assil nicht hindurchblicken können, während der Kristall von Quin-Ti-Lucki die Verfemten vertreibt und ihre essenz vernichtet. Warum zwei der Quihen Assil fallen und sterben mussten, ist wohl eines der größten Geheimnisse dieser Welt…

(Dieser Text ist eine Abschrift aus der ursprünglichen Wanderbibliothek der Ouai)