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Vom großen Spiel

Das große Spiel - Wer hätte nicht davon gehört? Jene gewaltige Schlacht der Aufgaben, in der sowohl die Siegel geöffnet, als auch Archonten und Nyamen gewählt, oder erstritten werden. All die rätselhaften Banner die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren und teilweise höchst seltsame Questen stellten… die glyphenbedeckten Siegelpyrammiden, auf welchen für den Kundigen düstere Prophezeiungen zu lesen waren… Und nicht zuletzt die Archontenszepter und Nyamenkronen aus rätselhaftem Metall, die die neuen Herrscher der Siedler als Insignien ihrer Ämter durch machtvolle, mysteriöse Erscheinungen der Elemente verliehen bekamen… Und natürlich die Verfemten, die durch die Öffnung der Siegel im großen Spiel freigesetrzt wurden…
4 Uralte Siegel wurden bisher gefunden und im Zuge des großen Spiels geöffnet. Ein weiteres, verfemtes Siegel wurde zum Schaden Terras durch den verfluchten Argus geschlossen, da die Siedler die verfemte Variante des großen Spiel um dieses nicht gewinnen konnten. Erst ein Machtvolles Werkzeug aus uralten Zeiten, ein Xerikan, ermöglichte es, das zuletzt genannte Siegel gewissermaßen wie mit einem Sperrhaken, ohne Spiel zu öffnen.

Auch wenn tausende von Siedlern das große Spiel bereits gespielt haben, kaum einer von ihnen vermag wirklich zu erklären, wie es funktioniert, nur die wenigsten wissen wo es herkommt, und fast niemand vermag zu sagen wer all die seltsamen Artefakt erbaut haben mag. Doch jetzt wurden all diese Geheimnisse durch langwiriege, sorgfältige Analysen und Nachforschungen gelüftet. Dies ist ein Bericht an alle Siedler Mitrasperas.

Drei Arten von Artefakten umfasst das große Spiel: Banner, Siegel und die Insignien von Archon und Nyame. Doch keines dieser Relikte war ursprünglich dazu gedacht mit den anderen verbunden oder gar in einem großen Spiel verwendet zu werden. Daher wird zum Verständnis der Gegenwart zunächst ein kurzer Exkurs über die Vergangenheit nötig sein, in dem die Herkunft der Artefakte erklärt wird.

 

Die Reifen und Stäbe der Macht

Diese sind heute als Nyamenkronen und Archontenszepten bekannt. Auch wenn sie später durch die Herrscher umgeformt und verändert wurden, stammen sie ursprünglich aus der Hand der Quihen Assil selbst (Am Matrixkern eindeutig nachweisbar). Als die Weltenkinder die Völker der Herrscher sich selbst überlassen hatten, begannen diese einander zu bekriegen. Die Ewigen sahen die Zerstörungswut ihrer Geschöpfe mit Sorge und beschlossen ihnen etwas zu geben, um sie an die Einigkeit des Schöpfungsgedankens zu erinnern: Denjenigen, die schon überzeugte Priester der Elemente oder der Quihen Assil waren, erhielten machtvolle Artifizien, die sie das Land selbst wie einen Teil ihrer Körper spühren ließen, und die ihnen ermöglichten wahre Wunder mit den Kräften der Welt zu vollbringen. Die größten Werke der Herrscher wurden vermutlich so erst möglich.
Neben den Herrscherinsignien existieren noch Hinweise auf einige weitere Reifen und Stäbe der Macht. So ist es sehr wahrscheinlich das zumindest auch die Clavas (Tideon/Ruathin/Lhiraquin) zu dieser Art zu zählen sind.
Nachtrag des Autors: Die Herrscher verwendeten die Geschenke wie bekannt nicht gemäß der Intention der Quihen Assil. Statt Frieden zu schließen, nutzen sie die Macht der Artefakte um sich nur umso inniger zu bekämpfen. Vermutlich schauen die Ouai deshalb stets etwas betreten, wenn Archonten mit ihren Szepten auf Verfemte eindrängen…

 

Die Banner der Macht

Die Banner der Macht waren im Grunde nichts anderes als Kräftesammler- und -verteilerartefakte, von denen sicher mehrere hundert existieren. Jedes Banner entzieht dem Land Macht und sendet diese an seinen „Besitzer“, wobei jedes Stückchen Land einem Banner zugeordnet ist (es mag in Ausnahmefällen möglich sein, ein Banner von seinem Ort zu lösen und an einen anderen zu binden, doch ist die Verbindung meist festgelegt) Auch diese Artefakte wurden den Völkern der Herrscher durch die Quihen Assil gegeben, vermutlich um auch den „weniger begabten“ Herrschern Zugang zu den Kräften des Landes zu gewähren. Wer ein Banner fand, konnte es an sich binden, indem er dessen Aufgabe forderte und erfüllte. Die Aufgaben, die durch die Banner erschaffen werden, sind stets adaptiv was den Fordernden betrifft (Sollte der Fordernde zum Beispiel einem Volke entstammen, das natürlicher Weise Flügel besitzt, so könnte die Aufgabe etwas mit dem Segeln über den Baumwipfeln zu tun haben, während einem von Natur aus stummen Fordernden niemals eine Gesangsdarbietung abverlangt würde.) Ein jedes Banner war am mächtigsten auf seinem zugeordneten Flecken Land, entfernte man es von diesem, so nahm die Menge an Kraft die es geben konnte stark ab.
Vermutlich waren die Banner als lokale Kraftquelle gedacht („jedem Dorf sein Banner“) an der sich die Herrscher Linderung ihrer täglichen Mühen verschaffen und vielleicht auch Heilung oder Schutz erwirken konnten. Tatsächlich waren die Banner jedoch bald eifersüchtig gehütetes Besitztum der Mächtigen der Herrscher, auch wenn damals keines der Banner an Kronen oder Szepten gebunden war.

 

Die Siegel

Hier gilt es ein wenig weiter auszuholen. Zu unterscheiden sind die Siegel der Verfemten, jene die im Zentrum der „Siegelreiche“ stehen (formell rechnen wir auch das 6. oder „Doerchgardsiegel“ zu diesen) und das erste Siegel, das Ratio verschlossen hält.
Historisch gesehen wurde das Ratiosiegel zuerst erbaut, durch den Pakt der 9 in SIegelstatt, dem Ort des Sternensturzes. Wo Quin'Khals Staub die Quihen Assil erblinden lies wurde im Geheimen die Konstruktion gegen den Weltenzweifel geschaffen, eben aus jenem Material. Die Geschichte ist bekannt, der Pakt obsiegte, Ratio wurde verbannt.
Erst wesentlich später wurde Siegelstatt wieder erweckt, dieses Mal jedoch durch die Herrscher der Verfemten. Heimlich wurden 5 neue Siegel begonnen, ebenfalls aus dem Staub von Quin'Khal, gedacht jedoch dieses Mal gegen die Sakralelemente selbst! Die Untersuchungen zeigen, dass die Konstruktion aber nicht vollendet werden konnte. Vermutlich wurde das Vorhaben gestört, entdeckt oder verraten. Die Siegel wurden halbfertig aktiviert, so das „nur“ die Avatare der Elemente dem Bann unterlagen. Ob dies die folgende Niederlage der Sakralelement-Anhänger bedingte oder nur beschleunigte, sei dahingestellt. Die Befreiung der Avatare aus den Siegeln, die vor dem Ende des Krieges geschar, ereignete sich ebenfalls aus unbekannten Gründen und durch unbekannte Hand, jedoch erst kurz vor dem Weltenbrand.

Somit ist die Herkunft aller wesentlicher Teile des großen Spiels geklärt. Im Folgenden soll nun die Wandlung und Zusammenfassung zu dem beschrieben werden, was wir als „das Große Spiel“ kennen.

 

Der Weltenbrand, die Versiegelung der Verfemten und die Erschaffung des großen Spiels

Im Zuge des Weltenbrandes wurden die Banner, die Siegel und auch größtenteils die Reifen und Stäbe der Macht durch die Quihen Assil, die herabgestiegen waren, eingezogen, umgeformt und das Große Spiel daraus erschaffen. Nur das letzte der 5 Avatarsiegel, das des Magica-Avatars, ließen die Quihen Assil anscheinend unberührt, da es angesichts der Tatsache, dass es nur 4 große Verfemte gibt, vermutlich schlichtweg überflüssig war. Was mit dem Ratiosiegel geschehen sein mag, ist bislang nicht bekannt, da keine Examinatio erfolgen konnte.
Die gesamten Banner wurden von den Quihen Assil unlösbar an die Siegelpyramiden gebunden, die zuvor umgeformt worden waren um die Verfemten zu binden. Die gigantischen Energiemangen, die hierfür ständig erforderlich waren, wurden so zur Verfügung gestellt. Der Preis war, dass durch den ständigen intensiven Energieentzug der Banner das Land fast unbewohnbar wurde; Pflanzen wuchsen langsam, Tiere starben rasch, Schwäche und schnelle Alterung überkamen den, der sich im Einzugsgebiet der Banner niederzulassen wagte. Doch die Herrscher waren ohnehin verbannt, und die jungen Völker lebten in Enklaven, den vermutlich wenigen bannerfreien Orten.

 

Das große Spiel wie es heute funktioniert

Jahrtausende sind vergangen, in denen das Land von der Zerstörung durch Verfemte und Kriege geheilt ist. Und wir, die Siedler haben es nun wiederentdeckt, und damit auch die alte Bürde, auch wenn uns nun erst die ganze Geschichte klar zu werden beginnt. Im Augenblick der Entdeckung eines Siegels durch viele Siedler beginnt das große Spiel. Alle Banner des Siegels werden kollektiv gefordert, jedoch nicht um forthin wieder vielen Einzelnen auf dem Land zu dienen, sondern um die Ämter von Archon und Nyame auszuspielen: Wer die meisten Banner gewinnt, beziehungsweise bannerbesitzende Fürsprecher gewinnen kann, oder im Falle der Nyame den Prüfungswettbewerb gewinnt, erhält einen Reifen oder Stab der Macht durch die Quihen Assil gesandt, bekannt als Archontenszepter, und Nyamenkrone. Auf diese wird nach Beendigung des großen Spiels zu gleichen Teilen die Macht der Banner von der Siegelpyramide aus umgeleitet. Dies führte zur Öffnung des Siegels und zur Erhebung der Sieger des großen Spiels zu Archon und Nyame. Das große Spiel hat vermutlich den eigentlichen Zweck die gesamte Macht der Artefakte und somit des Landes bei der Wiederbesiedlung sogleich auf wenigen, den Elementen treuen und mächtigen Siedlern zu vereinigen und so direkt für den Kampf wider die Verfemten eine kriegsfähige, einige und klar geordnete Gesellschaft unter den Siedlern zu erschaffen.

 

Nachtrag: Die Verfemten Banner und das Doerchgardsiegel

Vermutlich war es für Argus ein Glück, dass die alte Konstruktion des Magicaavatarsiegels nie verändert worden war. Denkbar ist, das er diese auffand und sowohl als Vorbild als auch als Quelle für den Stoff nahm, woraus er schließlich bei Doerchgard sein eigenes Siegel errichtete. Die verfemten Banner konnten nicht vollständig untersucht werden, jedoch ist anzunehmen, das sie Nachahmungen der echten Banner der Macht, noch aus der Zeit der Verfemten Herrscher vor dem Weltenbrand waren, die ebenfalls Kraft auf das Siegel umleiten um es geschlossen zu halten. Nur entzogen diese verdrehten Konstruktionen gewiss nicht der Seele des Landes die Macht, sondern vermutlich eher den Sphären der Verfemten oder dem Nechaton.

(Dieser Text ist eine Abschrift aus der ursprünglichen Wanderbibliothek der Ouai)