Text des Naturforschers
“Einer der wunderlichsten Aspekte der mythodeanischen Natur ist, dass wir aus vielen Texten und Erzählungen wissen, dass Mitraspera lange Zeit keinen Winter kannte. Dies gilt gleichermaßen als Folge eines großen Frevels der Verfemten und einer Rettung durch die Mächte Aeris. Die gesamte Geschichte um die Machenschaften der Leere und die Rettung durch das vom Stillstand unberührte Element der Luft soll hier nicht in ihrer Gänze wiedergegeben werden. Der Sonnenwinter, an dessen Schrecken sich viele von uns noch erinnern, hat vielen von uns die Ereignisse näher gebracht, als uns lieb ist.
Doch lassen wir die Schrecken der Vergangenheit ruhen und blicken stattdessen lieber auf ihre Wunder: Eine Welt ohne Winter - was mag das bedeutet haben? Der Winter ist in fast allen Gestaden, die ich jemals bereist habe, eine Zeit der Mystik, der Ruhe oder des Überlebens. Der Verlauf der Jahreszeiten findet sich in Riten, Magie und Volksglauben wieder - wie also sähe dies in der damaligen Zeit aus?
Wir wissen, dass die Bewohner Mitrasperas vor dem Weltenbrand ein Leben voller magischer Errungenschaften führten. Glaube und Magie waren allgegenwärtig und dennoch wissen wir, dass auch sie scheinbar mundanes Werk wie Ackerbau betrieben haben. Ich bin mir sicher , dass es Artefakte geben muss, die jenes Werk unterstützen. Wie wundervoll wäre es, wenn solche Artefakte von uns geborgen würden? Einer goldenen Zukunft stünde nichts mehr im Weg.
Heute haben sich Flora und Fauna den vier Jahreszeiten angepasst. Die Jahresuhr auf Mythodea unterscheidet sich nicht mehr grundsätzlich von der in anderen Landen. Doch wie sieht es mit den Errungenschaften der Zeit vor dem ersten Winter aus?
Artefakte, die mit dem damaligen Kreislauf der Natur verbunden sind, wären nämlich niemals angepasst worden. Eine Zeit des Krieges - wie die, zu der der erste Winter letztlich führte - ist keine Zeit um am Wohlstand zu arbeiten und so müsste die Funktionsweise dieser Artefakte mit Sicherheit von uns angepasst werden, wenn wir sie benutzen wollten. Die Natur Mitrasperas hat sich grundlegend verändert und in solchen Artefakten würde der Aspekt der Zeit und der Kälte des Winters nicht vertreten sein. Ich frage mich: Könnten wir dem Artefakt die Kraft Aeris einflößen? Oder müssten wir ein neues erschaffen, welches dem heutigen Kreislauf der Jahreszeiten abbildet?
Behenam, Sohn von Rahela
Naturforscher zu Loravinde”
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