Texte aus der Wiege der Abend- und Morgenröte
“......Diese Wege gehen, ich kann ihre Gegenwart nur schwer ertragen. Hat uns doch das Schicksal für so lange Zeit aneinander gefesselt. Die ersten Jahre nach der Trennung von Sarkan sind nur langsam vergangen. Zu sehr waren wir alle damit beschäftigt, die neue Situation zu begreifen. Ich gehöre nicht zu denen, die sich in Aufgaben stürzen, um nicht nachdenken zu müssen. Ich lasse mich ein auf den Schmerz, den die Niederlage bedeutet. Schwer liegt die Erkenntnis auf meiner Seele, dass wir im Recht sind, aber nun die Vertreibung
erleiden müssen. Die Gesichter meiner Brüder und Schwestern, ihre Versuche, einen Sinn in all dem zu finden, was uns geschehen ist, kann ich nicht länger ansehen. Ich werde von hier fortgehen.”
“Mit jedem Schritt, den ich mich vor den anderen fortbewege, scheint sich ein Gewicht von mir zu heben. Ich fühle eine Energie in mir, wie ich sie schon sehr lange nicht mehr gespürt habe. Es kommt mir vor, als verströme das Land Mitraspera, wie wir es genannt haben, eine ganz besondere Energie. Jetzt wo ich auf dem Weg nach Norden dieses Land durchwandere, frage ich mich, wie uns die Existenz dieses Kontinents verborgen bleiben konnte. Mit jedem Schritt fühle ich die ungeheure Kraft, die in diesem Land steckt, wie pure Freude, die aus den Augen eines glücklichen Menschens strömt, überfließend und voller Wille mir zu Diensten zu sein. Ja, es fühlt sich geradezu so an, als wolle das Land, dass ich seine Kraft nutze, um Großes zu vollbringen. Dieses Land ist wunderbar.”
“Ich irre mich nicht, irgendwas zieht mich an, ich kann es fühlen, wie ein unsichtbares Band, eine leuchtende Linie auf dem Boden, ein Richtungspfeil, etwas, was mich leitet, lockt, ruft, meine Schritte in eine bestimmte Richtung lenkt. Worauf gehe ich zu? Werde ich die Quelle all dessen finden, was sich mir in den letzten Monaten offenbart hat? Werde ich sehen, wer das alles geschaffen hat, wer diesen bewundernswerten Schöpfungsakt vollbringen konnte, gegen den meine eigenen Fähigkeiten wie die Fingerübungen eines Kleinkindes wirken? Ich muss mich zügeln, denn ich kann die Schönheit dieses Landes kaum noch genießen, weil ich immer schneller werde. Ich muss langsamer werden, muss die üppige Kraft von Mitraspera auf mich wirken lassen, in mich aufsaugen, eins mit ihr werden.”
“Niemals mehr, dieser Boden ist heilig und dieses Wissen vibriert in mir, hallt in mir wie die Hörner, die in den Hallen des Wissens zu den Büchern riefen. Auch damals gab es keinen Zweifel, kein Fragen. Der Ton war die Erkenntnis und mündete in Bewegung zu den Büchern. Wissen wartet. So geht es mir hier, wo ich stehe, wo sie, die ich die Wiege nenne, zu finden ist. Die Wiege, weil ich sofort als ich sie sah, wusste, dass sie es ist, die alles hervorbringt, die der Ort allen Entstehens ist. In ihr vereinen sich Anfang und Ende. Sie bringt nicht nur hervor, sie nimmt auch. Sie wacht über das Gleichgewicht zwischen Entstehen und Vergehen und das alles tut sie, ohne sich zu erklären. Sie ist ewig, ohne Anfang, ohne Ende.”
“Ich glaube, selbst die Zeit unterliegt ihrem Willen. Mal vergeht sie langsam, mal schnell, und ich denke, das sind ihre Launen, die wechseln wie das Wetter, das sie werden und vergehen lässt. Ich habe an ihr meinen Meister gefunden, denn ich kann diese Macht nicht brechen. Keiner meiner Versuche, auf sie Einfluss zu nehmen, hat auch nur einen Hauch von Erfolg gezeigt. Sie bleibt unbeirrt, unbeeindruckt, ja. Scheint mich noch nicht einmal wahrzunehmen. Dank der enormen Kraft, die mir hier zur Verfügung steht, bin ich im Stande, ihr mächtige Magie entgegen zu schleudern. Aber sie scheint sich noch nicht einmal schütteln zu müssen, um sie von sich abperlen zu lassen. Sie widersteht ihr einfach. Als sprechen wir unterschiedliche Sprachen…”
“Das ist es! Bei der Durchsicht meiner Tagebucheinträge der letzten Jahre - ich sollte wahrlich ein wenig mehr darauf achten, sie in einem besseren Zustand aufzubewahren und wenn möglich in der richtigen Reihenfolge - sprang mir ein Satz ins Auge: ‘Als würden wir unterschiedliche Sprachen sprechen….’ Das ist es! Wir sprechen unterschiedliche Sprachen. Will ich Teil ihrer Kraft werden, gemeinsam mit ihr die Geschicke dieser Welt lenken, dann muss ich einen Weg finden, eine Art Übersetzung, die einen Weg des Verstehens zwischen uns öffnet. Eine Aufgabe, ide eines Magiers meines Kalibers würdig ist.
Dieser Ort birgt genug Energie für eine große Tat, ich muss nur planen, wie sie aussehen soll. Was kann ich mir zu nutze machen, um einen Zugang zu schaffen? Welche Sprache spricht, wer Tod und Leben im Einklang hält?”
“Ich bin hin und hergerissen. In der Gegenwart von Allmacht zu sein, ist ein Privileg, für das ich dankbar sein sollte, aber ich bin es nicht. Zu Beginn war ich wie betäubt von der Macht, die dieser Ort ausstrahlt, Eingeschüchtert, minimiert, unfähig, mir meiner eigenen Stärke bewusst zu sein. Inzwischen bin ich an die Gegenwart dieser enormen Energie gewöhnt, manchmal muss ich schmunzeln, wenn ich daran denke, dass hier an einem Tag so viel Kraft an einem Ort fließt, wie in ganz Sarkan in einem Jahr nicht aufbringen könnte. Wie Bettler haben wir unsere Fähigkeiten gelebt, von den Almosen existiert, ohne zu Ahnen, dass der reich gedeckte Tisch gleich hinter dem nächsten Berg auf uns wartet… Wenn wir schon mit den schwindenden Energiereserven von Sarkan imstande waren, so große dinge zu leisten, wie es uns gelungen ist, wie Gottgleich muss dann das sein, was wir hier zu tun im Stande sind? Die Wiege ist die Quelle und mein Verstand und mein Gefühl sagen mir, dass nichts gegen Ihren Willen geschieht. Will ich nicht für immer ihrem Willen untertan sein, muss ich einen Weg finden, ihr meinen Willen zu eigen zu machen. Ich habe ein Ziel.“
“Ich weiß nicht, wie lange ich schon hier bin. Tag und Nacht verschwimmen zu einem untrennbaren Brei von Licht und Dunkelheit. Die Macht der Wiege übert.nt alles, sie ist durchdringender Ton, gleißende Helligkeit und alles umhüllende Wärme. Sie ist in allem, weiß alles, gibt alles, nimmt alles. Ich fühle mich wie ein Sandkorn, das in der unendlichen Wüste ihrer Allmacht darauf wartet, dass sie es mit ihrem Wind beugt. Machtlos, unwichtig, klein. Ich weiß nicht, wie lange ich schon lausche. Ich fühle, wie sie atmet und das Land mit ihr. Fühle wie gleichgültig ihr meine Anwesenheit ist, wie unbeeinflusst sie von den niederen Bedürfnissen (sie) scheint. Für sie gibt es nur große Dinge, Leben und Tod, Aufstehen und Fallen, das ist es, dem sie ihre Aufmerksamkeit schenkt. Und doch, selbst das kleinste Lebewesen scheint Teil ihres Plans zu sein. Sie sieht alles, weiß alles, richtet alles und gibt alles. Und ich bin nur ein Sandkorn, das zu ihren Fü.en liegt und hofft, dass sie es nicht zertritt. Das gefällt mir nicht.”
“Sie sind die Narech’Tuloch meine Kinder. Geschaffen in ihrer Gegenwart aus meinem Geist. Mit ihren Energien gespeist, stiegen sie aus dem Nichts und blickten zu mir auf. Ich sang ihnen ein Lied, um sie willkommen zu heißen, und schenkte ihnen ein Lächeln aus meinen grünen Augen. Sie folgten mir, ohne Ziel und Orientierung, und ich verankerte in ihnen den unbedingten Willen, mir zu gehorchen. Vom Moment an, an dem sie ihren ersten Atemzug machten, spürte ich, dass mein Plan gelungen war. Dort, wo bis zu diesem Moment kein Erkennen, keine Aufmerksamkeit war, richtete sich nun neugierig auf die Wesen, die dank meiner Fähigkeiten und ihrer Kraft entstanden waren. Ja, die Narech’Tuloch sind sozusagen unsere gemeinsamen Kinder, und ich glaube zum ersten Mal nahm die Wiege wahr, dass es mich gibt. Die Narech’Tuloch scheinen mit ihr sprechen zu können. Auch wenn ich es selbst nicht kann, habe ich jetzt doch einen Weg, es durch sie zu tun.
Sie scheint zu unseen Kindern zu sprechen, denn wenn sie nicht zu meinen Füßen sitzen und meinem Lied lauschen, dann gehen sie zu ihr und halten sich in ihrer Nähe auf, lauschen, lachen &sprechen mit ihr. Ich habe auch schon gehört, dass sie ihr mein Lied vorgesungen haben. Ein erster Moment, wo meine Worte zu ihr durchgedrungen sind.
Das ist der Weg, der zum Ziel führen wird.”
“Ich muss meine Unterlagen besser verstecken. Die Narech’Tuloch sind wie neugierige, kleine Kinder und meine Behausung scheint für sie anziehend und voller Abenteuer zu sein. Ich fand sie über meine Tagebücher und Aufzeichnungen gebeugt, mit den Fingern die Linien nachzeichnen, die mein Stift auf das Pergament geschrieben hatte. Sie verstanden, dass diese Linien etwas bedeuten, das konnte ich in ihren Augen sehen, in denen die unausgesprochene Bitte lag, sie zu lehren, was sie nicht verstehen konnten. Aber ich werde es nicht tun. Niemals werden meine Kinder die Schrift lernen, die ihnen verraten wird, wer sie schuf. Stattdessen werde ich ihren Wunsch, meinen Befehlen, ihren Befehlen, unseren Befehlen zu folgen nähren und festigen. Denn wenn sie lernen, ihre Vergangenheit zu ergründen, werde ich mein stärkstes Werkzeug verlieren, um die Wiege zu lenken.”
“Meine eigenen Gefühle verwirren mich. Ich weiß, warum ich die Narech’Tuloch schuf. Sie sind Werkzeug, Verbindung zwischen mir und der Wiege, sie tragen meinen Willen zu ihr, ohne dass sie erkennen, dass sie mir nur Hilfsmittel sind. Vielleicht hätte ich sie weniger liebenswert schaffen sollen. So spüre ich, wie ich selbst Opfer meiner eigenen Strategie werde.
Ich sehe die innige Verbindung, die ungeheure Liebe, die Frage nach dem Warum und Wofür. Sie glauben zu wissen, was ihr Zweck im Gefüge der Schöpfung ist. Sie binden sich nachträglich mehr an die Wiege und ruhen in der Überzeugung, ihren Willen zu vollbringen.
Ich ertappe mich dabei, dass ich sie beneide. Neide ihnen die Intimität mit der ungeheuren Kraft der Wiege, die ich, das muss ich mir gestehen, immer noch nicht zur Gänze verstehe. Für die Narech’Tuloch ist Verstehen an dieser Stelle aber nicht wichtig. Sie führen die Wiege in ihrem Inneren. Kein Wunder, sind sie doch aus ihrer Kraft entstanden und ich stehe irgendwie abseits wie ein ungeliebtes Elternteil und beginne an ihrer Aufrichtigkeit zu zweifeln, wenn sie mir stumm lauschen oder leise in mein Lied einstimmen, nur um anschließend im Schatten der Wiege wirklich Ruhe und Geborgenheit zu finden. Geborgenheit, Wie fühlt sich das an?”
“Je länger ich abseits stehe, umso mehr wächst in mir der Wunsch, einer von ihnen zu sein. Wie muss es sich anfühlen, dem Wissen über die Geheimnisse der Welt zu entsagen und nur ein Ziel zu haben, nämlich ihr zu dienen? Was, wenn sich die eigene Existenz auf einen wichtigen Zweck reduziert und das Glück darin liegt, genau diesem Zweck zu dienen? Wenn man alle Lieder vergisst, um das eine wirklich gut singen zu können? Ich kenne mich selbst kaum wieder. Was macht dieses Land mit mir? Die unglaubliche Energie, die in Mitraspera lebt, gibt mir die einzigartige Chance, auf eine Quelle zuzugreifen, die mir niemals zuvor zu Gebote stand. Wissen meine Brüder und Schwestern um meine Energie? Spüren sie auch die Möglichkeiten, die sich bieten, so ganz anders als in Sarkan, als wir im Mangel großes schufen? Aber ich spüre, wie ich mich zurückziehe von den Narech’Tuloch, nicht mehr ihr Lehrer sein will, sondern einer von ihnen. Ich möchte dieses Gefühl kennenlernen, dessen Spiegelung ich in ihren Augen sehe, wenn sie in den Schatten der Wiege treten, der sie umgibt! Wie eine weiche Decke. Was sagt sie zu ihnen? Wie tröstet sie ihre Kinder?”
“...schon ... ich lange nicht mehr richtig geschlafen. Sobald die Dunkelheit der Nacht dem ersten Licht des Tages weicht, werden wir aus den Schlafstätten geholt. Wir haben nur kurze Zeit uns zu waschen und zu kleiden. Dann geht es auch schon an die Übungen. Stundenlang laufen, Waffenkampf, Ringkampf, Kondition, Ausweichen, zwischendurch karge Mahlzeiten und keine Minute ausruhen bis die Sonne wieder untergeht.Ich habe gehört, wenn man gewinnt, dann bekommt man ein eigenes Zimmer und ein bisschen Freizeit. Dann könnte ich Talukra besuchen. Die Arme lief mir letztens über den Weg. Sie sah so müde aus, ihre Finger waren schwarz vor Tinte und sie murmelte etwas von zweihundert Seiten vor sich her. Ich glaube, sie hat mich gar nicht erkannt. Dabei sind wir doch zusammen hierher gekommen. Wie gerne wäre ich wieder bei euch in der Wiege. Ich würde mich auch nicht mehr um den Wächterdienst drücken. Zurück im Schoße Terras ... ... ich vermisse euch…”
“Heute ist der Tag gekommen. Ich erinnere mich noch auf den Morgen vor vielen Mondläufen als ich mit der Hilfe Terras den Weg des Bären für mich fand. An die Sonne auf meiner Haut, als wir gemeinsam mein Erwachen werden feierten. An diesem Tag beobachtete ich von Ehrfurcht erfüllt die Tempelherrin der Bären. Schon damals erschien Sie mir so alt und weise wie ein Baum und ich bemühte mich sehr so viel von Ihr zu lernen wie ich konnte. Über die Jahre wurde Sie meine Freundin, meine Vertraute, aber ich sehnte mich jeden Tag danach die gleiche Verbindung mit der Wiege zu spüren wie Sie es tat. Diese tiefe Verbindung mit dem Land und mit der Urseele streben Viele von uns an und bis zum heutigen Tag fürchtete ich mich davor, dass die Wiege der Abend und Morgenröte mich nicht erwählen wird. Vor wenigen Tagen kehrte Rana'Y in die Urseele zurück und trotzdem ich mich freue, dass Ihre Seele nach hause gekehrt ist, vermisse ich Ihre Begleitung, Ihre Nähe, Ihr Lächeln. Seit diesem Tag bangten die anderen Bären und ich in freudiger Erwartung, wen die Wiege erwählen würde, wer Ihre Stimme hören wird. Ich begann beinahe zu zweifeln, doch heute erweckte mich eine tiefe Stimme, eine Stimme so alt wie die Erde, welche jeden Teil meines Körpers durchdrang. Weder Mann, noch Frau, die Stimme einer Mutter voller Liebe zu ihrem Kind, eine Stimme so mächtig und Warm, dass ich nicht anders konnte als ihr folgen zu wollen. "Komm zu mir." Ist alles was Sie sagt und ich werde Ihr folgen. Mein Herz schlägt schneller, wenn ich daran denke was mich erwartet an die Aufgabe, die mir gestellt werden wird. Ich kann nur hoffen, dass ich mich würdig erweisen werde. So sehr hoffe ich, dass ich wie Rana'Y sein kann. Die Wärme die Sie den Menschen entgegenbrachte, die Sicherheit mit der Sie stets die richtigen Wörter wählte. Heute werde ich Ihren Platz einnehmen, an der Seite der anderen zwei Tempelherrinnen um über den Kreislauf und die Narech'Tuloch zu wachen. Wie konnte es nur so weit kommen. Ich hatte in den vergangenen Jahreszeiten bemerkt, dass meine Brüder und Schwestern immer mehr von ihren Herrinnen und Herren vereinnahmt wurden. Hirsche, die davon berichteten, wie sehr sie für ihre Taten in irgendwelchen Arenen bewundert wurden und Schlangen, die davon schwärmten, dass ihre Talente so gewertgeschätzt wurden, dass man sie nicht mehr missen wollte, ja sogar missen konnte. Und dann kam der Tag, als man auch zu uns und unserem vertrautesten Heiligtum kam. Brüder und Schwestern mit ihren und unseren Wohltätern. Meine Geschwister waren so voller Vorfreude, weil man etwas erschlossen hat, mit dem wir noch stärker, noch gewitzter, noch besser werden konnten als wir es jetzt schon sind. Es würde auch nicht Schmerzen, wäre nach kurzer Zeit vorüber und eine große Ehre sollte es auch sein. Die Anderen Tempelherrinnen und Tempelherren und ich mussten nur mit ihnen mitkommen und unsere Pflicht vernachlässigen, wenn auch nicht für lange. Ach Ranay Was hättest du an meiner statt getan? Ich entschied mich, der Verlockung zu widerstehen und meine ehrenvolle, heilige Aufgabe nicht für so etwas zu unterbrechen und habe mich gegen die Wünsche meiner Brüder und Schwestern gestellt. Und so verließen sie mich an diesem Tag und hinterließen eine große Lücke in meinem Herzen. Aber ich konnte mich nicht anders entscheiden, weil dann mich meine Aufgabe und die Wiege und somit den Kreislauf Terras im Stich gelassen hätte. Dass meinem Herzen etwas fehlte müssen auch die Smaragdsänger in ihrer unendlichen Wahrheit gespürt haben weshalb ich, obwohl ich alleine war, ihre Gegenwart deutlich spüren konnte. Meine Entscheidung muss der Treue, der Standhaftigkeit und der Aufrichtigkeit ein solcher Beweis gewesen sein, dass sie mich anerkannt hatten, fortan ihre Stimmen zu hören, auf dass ich meinen Dienst an der Wiege mit neu gewonnener Kraft und Zuversicht fortsetzen konnte.”
“Hoch verehrte Herren der Wiege der Abend und Morgenröte,
mein Name ist Baracu und ich war einst Mila (Kind) in eurem Tempel. In tiefster Demut bitte ich euch um eure Hilfe und Beistand. Mein Herr hat über viele Jahre gute Geschäfte gemacht und es zu einem Vermögen gebracht. Doch mit der Zeit verfiel unser Herr den Spielen und den Wetten. Dies hat Ihn nun mehr in finanzielle Not gebracht. Es steht mir nicht zu dies zu beurteilen. Doch verschwinden nun immer häufiger Waren und Vorräte aus dem Haus und Lagern. Unser Herr beschuldigt uns, Narech'Tuloch, die Dinge zu entwenden und obwohl es dafür keine Beweise gibt oder geben kann, bestraft er uns im vollsten Umfang. Er kürzt unsere Rationen um die menge an verschwundenen Kornsäcken, züchtigt uns und gibt uns Hausarrest. Wenn dies nicht schon schlimm genug wäre, hat er nun gedroht unsere Mila (Kinder) zu verkaufen. Ich bitte euch in höchster Not uns zu helfen.
In tiefster Verzweiflung
Baracu”
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