Direkt zum Hauptinhalt

Die Geister der Vergangenheit

Die Dunkelheit senkt sich herab
Und taucht Mythodea in sanften Schlummer.
Die vielen Lichter erhellen knapp,
Vergessen scheint Mitraspera’s Kummer.

Doch leise schleichen sie heran,
Erfassen dich mit kaltem Schauer,
Ziehen kreisend dein Herz in Bann
Und erfuellen es mit stiller Trauer.

Und kaum hast du es ganz erfasst,
Ringst du mit Geistern der Vergangenheit.
Das Geschehene, beinah’ verblasst,
Draengt zurueck in deine Wirklichkeit.

Die Maechte sind’s vergangener Tage,
Ein sterbend Glimmen voll Begehren.
Ihre Sehnsucht verkuendet ihre Klage.
Keine Kraft mehr, dich zu wehren!

Du versuchtest zu verdraengen
Und hast doch nie losgelassen.
Wolltest die Ketten nicht ganz sprengen,
Die im Verborgenen dich noch fassten!

So reich dem Schmerz die Hand
Und tanz den suessen Tanz der Trauer.
Getrennt wird so das schmerzlich Band
Und befreit dein Herz auf Dauer.

Klais Windbringer

(Dieser Text ist eine Abschrift aus der ursprünglichen Wanderbibliothek der Ouai)