Briefe aus Yersenias Besitz
Liebster,
ich möchte dir nur kurz erzählen, was sich heute in unserer Hauptstadt zugetragen hat. Der Sh’Yquay lies eine Frau der Lona strafen, weil sie ihrem Kind nicht das angemessene Verhalten gezeigt hatte, als der Sh’Yquay durch die Straßen parlierte mit Yersinia. Die Frau, die ihn immer angehimmelt hatte und von der jeder in der Stadt wusste, dass er sie liebt. Und dennoch war es genau Yersinia, die sich ihm entgegenstellte.
Sie sagte ihm, dass die Bestrafung dieser Frau nicht in seiner Hand liegen würde und sein Verhalten anmaßend wäre. Dies schien ihn nur noch wütender zu machen den daraus folgenden Streit konnte die ganze Stadt hören, egal wo man sich befand. Yersinia stellte sich schützend vor die Frau, als er sie bestrafte. Yersinia eiferte gegen ihn, wobei ihr Gewand zeriss. Es enthüllte ein Mal, welches nur die Pestilenz schaffen konnte . Entsetzt ob des Males ließ der Sh’Yquay von den Frauen ab. Umgehend rief er Aquas Macht an, seine Geliebte zu vernichten. Yersinia stiegen jedoch nur Tränen in die Augen zunächst wie es schien aus Trauer und sie schien auch keine Anstalten zu machen sich zu verteidigen. Dann jedoch blühte das Mal auf, schien größer zu werden. Ihre Mine änderte sich. Aus Trauer wurde Hass. Sie wehrte jeden Angriff des Sh´Yquay ab, ohne Schaden zu nehmen.
Noch immer Griff sie niemanden an, ging nur auf den Sh’Yquay zu. Sagte Ihm er sei verblendet stolz und eitel und dass sie dafür sorgen würde, dass er dafür bezahlen würde, wie er sich über Andere stellte. Er wich nicht vor Ihr zurück. So nahe hatte man sie noch nie beieinander gesehen. Dann antwortete er Ihr, dass er sie für ihren Verrat vernichten würde. Ihre Ohrfeige war ihre einzige Antwort auf seine ohnehin ohnmächtige Drohung. Anscheinend hatte Ihre Berührung gereicht um ihn so sehr zu schwächen, dass er nichts mehr tun konnte als keuchend zu ihren Füßen zu knien, während sie die Frau und das Kind, dass sie gerade vor der Wut des Sh’Yquay gerettet hatte, mit sich nahm und die Stadt unbehelligt verließ. Die Wachen wussten nicht wie sie hätten handeln sollen. Zum einen war sie offenkundig eine Dienerin der Pestilenz andererseits hatte sie eine Unschuldige vor der Wut des Mannes gerettet, der sich nicht angemessen verhielt. Was soll dies nur alles bedeuten? Der Neches’Re tobte, als er davon erfuhr und hat die Wachen strafen lassen für ihre Kurzsichtigkeit Yersinia nicht direkt den Kopf von den Schultern geschlagen zu haben. Nun hat er sich mit 3 Anderen auf gemacht Yersinia zu suchen und den Fehler der Wachen zu korrigieren.
Ebenso scheint er die Frau und Ihr Kind hinrichten lassen zu wollen, da er fürchtete die Pestilenz könnte auch sie genommen haben.Irgendwie hoffe ich, dass er weder die Frau noch das Kind findet. Mögen die Elemente dich behüten Liebster! Und für mich selbst hoffe ich nur, dass ich niemals einem der Hochämter auffalle. Ein jedes von ihnen ist mittlerweile so furchteinflößend. Wo sie doch am Anfang ihrer Amtszeit von uns allen so geliebt wurden.
Rana’Soritt Geschichtsschreiberin der Nyame
Liebste,
Heute ist der Neches’Re und mit zwei weiteren Männern hier in unserem Dorf angekommen. Ich kann nur vermuten aus deinen Briefen, was sie hier suchen. Aber wie es scheint haben sie Yersinia hier ganz in der Nähe gefunden. Sie haben mich gebeten sie in die Berge zu führen, sobald Morgen der Goldene Wagen am Himmel erscheinen möge. Wir würden etwa 3 Tage unterwegs sein. Du kennst mich, wie könnte ich eine solche Bitte ablehnen, allerdings beunruhigt es mich, dass sie die Dienerin der Pestilenz hier so nahe an unserem gemeinsamen Heim und den Kindern deiner Schwester gefunden haben.
Ich werde dir Schreiben, sobald ich zurück bin.
Mögen die Elemente dich behüten Liebste!
Hestalan
Liebste,
seit meinem letzten Brief hat der silberne Wagen einen halben Zyklus hinter sich. Der Neches’Re und die beiden Männer haben endlich das Dorf verlassen, so dass ich Dir ohne Furcht berichten kann, was nur ich außer ihnen noch weiß.
Wie von Ihnen erwartet führte ich sie ins Gebirge. Wir wanderten fast den gesamten Tag. Einer von ihnen schien ein Ra´Janka- feyn zu sein, denn er wies uns immer wieder an den Kreuzwegen die Richtung. Auch konnte er feststellen, wie weit entfernt wir noch wären. Wie genau Ihm dies möglich war vermag ich nicht zu sagen. Terra und sein Lied leiten mich auf meinen Wegen, wie zu ihm offenbar Magica singt oder Ignis zu unserem Neches’Re. Aber ich schweife ab. Wir kamen auf eine Hügelkuppe, als gerade der goldene Wagen zwischen den Bergen sank. Das Bild, das sich bot war malerisch. 3 Hütten in einem kleinen Talkessel. 3 Frauen, 2 Kinder und 2 Männer - alles augenscheinlich Bauern – beendeten gerade ihr Tagwerk. Nichts deutete auf Gefahr hin. Keine merkwürdigen Wucherungen an den Körpern oder sonstige Dinge, die man gemeinhin den Dienern der Pestilenz zuschreiben mag. Der Neches’Re erklärte mir, dass es alles Pestilenzdiener seien. Als ich nachfragte, wie er sich da sicher sein könnte, hatte ich für einen Augenblick das Gefühl, dass die drei kurz überlegt hatten mich für meine Anmaßungen zu töten. Aber da ich anscheinend der einzige war, der den Weg im Gebirge kannte entschieden sie mir zu erklären, dass die Diener der Pestilenz einem langsam schleichenden Verfall unterliegen würden und dass man einen Mond, nachdem Yersinia die Frau und Ihr Kind mitgenommen hätte noch lange nichts zu sehen wäre. Aber dass sie es fühlen könnten und dass ich ihrem Wort tauen könnte, denn die Elemente würden zu ihnen sprechen.Ich entschied mich keine weiteren Frage zu stellen, auch, wenn mir dies alles sehr suspekt vorkam. Wir schlugen unser Lager an einer geschützten Stelle auf und die drei begannen sich damit abzuwechseln die Hütten zu beobachten. Während ich für ein kleines wärmendes Feuer und etwas zu Essen sorgte. Die Nacht war schon recht Kühl hier oben im Gebirge. Und so verging die erste Nacht. Am nächsten Tagt taten sie erneut nichts anderes als die Hütten zu beobachten und sich zu beraten, jedoch immer nur so, dass ich nichts davon mitbekam.
Auch der Tag verging und ein Großteil der Nacht. Ich hatte mich schlafen gelegt, als Terra mit einem mal von Tod und Grausamkeit sang. Ich erwartete einen Bären, der sich unserem Lager näherte aus Hunger, doch ich war allein. Das Feuer gelöscht und als ich zu dem Beobachtungsposten kam, sah ich, wie die drei Männer sich im Kampf mit zwei der Männer und zwei der Frauen befanden. Die dritte Frau hielt die beiden Kinder fest und schützte sie mit ihrem Körper.
Ich hätte nicht erwartet, dass 4 einfache Leute wirklich gegen ausgebildete Krieger würden bestehen können und so war ich durchaus mehr als verwundert, wie ich sah, dass die beiden kämpfenden Frauen tatsächlich einen Mann, gegen den sie kämpften beinahe vernichtet hätten. Nur der Beherzte Schwertsteich unseres Neches’Re verhinderte, dass der Mann fiel. Dabei wurde er allerdings selbst schwer getroffen. Kurzum: der Neches´Re und seine Männer töteten bei dem Angriff die beiden Frauen und die beiden Männer, die sich zum Kampf gestellt hatten.
Die Frau und die beiden Kinder wurden zunächst gebunden. Dann holten sie mich dazu. Ich muss gestehen, dass ich aus Furcht vor ihnen so tat, als hätte ich die ganze Zeit geschlafen und nichts mitbekommen. Ich hoffe du vergibst mir meine Feigheit, doch, dass sie einfach so ohne weiteres die Frauen hatten töten können hatte mich mehr als geängstigt. Sie brauchten jedenfalls meine Hilfe um ihre Wunden besser versorgen zu können. Der Neches’Re hatte mindestens eine gebrochene Rippe und keiner von ihnen war des Knochenrichtens mächtig, so dass ich anscheinend erneut meine Nützlichkeit unter beweis stellen konnte.
Dieses mal beratschlagten sie in meiner Nähe was nun mit der verbliebenen Frau und den Kindern zu geschehen hätte. Es beruhigt dich vielleicht zu hören, dass die Männer niemals in Betracht zogen die Kinder zu töten, denn sie wären rein und unschuldig und das einzige, was uns von den Verfemten wirklich unterscheiden würde. So blieb nur noch die Frage, was mit der Frau zu geschehen hätte. Ich versuchte mich aus dem Zentrum ihrer Aufmerksamkeit heraus zu winden. Doch sie ließen mir dies nicht durchgehen. Sie fragten sogar, wie ich entscheiden würde.
Ich versuchte mich heraus zu winden, dass mir diese Entscheidung nicht obliegt und ich nicht die Weisheit der Elemente besäße, doch auch das ließen sie mir nicht durch gehen. Ich sagte dann, dass ich mir erst die Geschichte der Frau anhören wollen würde, ehe ich einfach über ihr Leben entscheiden müsste. Anscheinend war dies genau die Antwort, die sie von mir hatten hören wollen. Die Frau wurde herbeigeholt. Der eine – der Magiewirker wandte seine Kunst an und sagte uns, dass sie uns nicht anlügen würde und so begannen die Fragen.
Es war die junge Frau, die Yersinia aus unserer Hauptstadt gerettet hatte. Ihre einzige Sorge galt ihrem Sohn. Sie flehte uns immer wieder an dem Kind nichts zu tun, doch anstatt dass sie die Frau beruhigten, dass sie den Kindern ohnehin nichts tun würden verunsicherten sie sie weiter. Ich mag ihre Methoden nicht und sie ängstigen mich.
Die Frau berichtet dass Yersinia sie und ihr Kind hierher gebracht hätte und dann weiter gezogen sei zu ihrem Herren, wie sie sagte. Die anderen beiden Familien hätten sie aufgenommen wie eine Schwester oder ein lange vermisstes Kind. Man hätte gemeinsam für das gemeinsame Überleben gearbeitet. Es wäre nichts merkwürdig gewesen. Eine ganz normale kleine Gemeinschaft eines Weilers. Dass sie sich gegen nächtliche Angreifer wehren würden, sei doch nur verständlich.
Die Männer holten die Leichen der vier anderen herbei und zeigten der jungen Frau die Zeichen der Pestilenz an den toten Körpern. Sie war entsetzt. Anscheinend hatte sie wirklich nichts davon gewusst. Sie flehte um das Leben der Kinder und es wäre ihr egal, was mit ihr geschehen würde, doch die Kinder wären doch unschuldig. Und so beendeten die Männer die Befragung.
Im Nachhinein kam es mir vor, als hätte das Urteil bereits vor all dem fest gestanden und nur für meine Augen hätten sie dieses Spiel mit der armen Frau gespielt.
Sie verurteilen die Frau zum Tode wegen Paktierens mit der Pestilenz. Die Kinder würden mit den Männern gehen und dort aufgezogen und unterrichtet werden. Kaum war das Urteil gesprochen vollstreckten sie es auch schon. Die Frau hatte nicht einmal mehr Zeit zu den Elementen zu beten. Die Drei sprachen dann ein Gebet über die Toten und setzten sie und die Hütten in Brand. Mit den Kindern ging es dann zurück ins Dorf. Im Dorf kurierten sie ihre Verletzungen aus und ich bin mir sicher sie beobachteten mich um zu entscheiden, ob ich leben oder sterben solle.
Anscheinend war ich unauffällig genug jedenfalls sind sie vor 3 Tagen hier aufgebrochen. Und ich lebe noch.
Terra und den Elementen sei dank!
Pass auf dich auf!
Mögen die Elemente Dich behüten, Liebste!
Hestalan
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