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Palans Schwert

Gepriesen sei der heutige Tag. Möge er niemals in Vergessenheit geraten. Möge er als Tag der Ewigen Eintracht in Erinnerung bleiben. Mögen wir die Gewalt und den Krieg innerhalb unseres Volkes auf ewig beerdigen, wie wir auch dieses Schwert, das einst Palan führte, auf ewig beerdigen. Kein Schwert hat mehr Blut der Edalphi vergossen als diese Klinge, die Palan gegen die Krieger der anderen Stämme führte. Und so möge es das letzte unserer Schwerter sein, das jemals Blut des eigenen Volkes vergießen wird. Auf dass unser Volk erleuchtet werde vom Lichte der Kinder des goldenen Traums und nimmermehr Schaden erleiden solle.

Getränkt im Blute fünf großer Helden soll es sein, so wollen es die Ewigen. Deshalb mögen auch ihre Namen niemals in Vergessenheit geraten. Dadurch, dass sie den letzten Tropfen ihres Blutes opferten, soll nimmermehr ein Edalphi einen Tropfen seines Blutes vergießen müssen.

Chatu aus dem Stamme Torias war eine liebenswürdige Frau, wenn man sich ihren Respekt verdiente, doch ihre Gegner vernichtete sie gnadenlos. Sie hatte viele Freunde in ihrem Stamm, doch nur wenige überlebten den Krieg. Im Hass auf ihre Feinde war sie wie eine Bestie, die so lange auf den Gegner einschlug, bis sie und ihre Umgebung in Blut getränkt war, doch am Lagerfeuer zeigte sie sich von ihrer friedlichen Seite. Sie umsorgte ihre Kameraden und schaffte es durch ihre magischen Hände und ihre warme Stimme jeden Krampf aus Körper und Geist hinfort zu treiben. Doch ohne ihre Freunde wollte sie kein Leben in Frieden führen und so erklärte sie sich bereit, dieses Opfer zu begehen

Yari aus dem Stamme Lods kann man zu Recht als Riese bezeichnen. Seine Waffe musste nicht scharf sein, denn allein die Wucht seines Schlages reichte, um seine Feinde zu zermürben. Er war ein stiller Bursche, aber von reinem Herzen. Auch wenn niemand wusste, was in ihm vorging, so konnte sich doch ein jeder auf ihn verlassen. Auf dem Feld reichte ein Schrei von ihm aus, und die Gegner wichen zurück. Sein Stimme war so tief, dass jedes Mal, wenn sein Gebrüll erklang, der Boden unter seinen Füßen zu beben begann. Er verbreitete Angst und Schrecken und wurde so zur Legende. Nun, da ein Opfer gesucht wurde, stand er bereit und es benötigte mehrere Schläge, um seinen Kopf von seinem Körper zu trennen.

Piha aus dem Stamme Shiams war eine gläubige Frau, die niemals an den Ewigen zu zweifeln schien. Sie wusste, wann sie auf ihrer Seite waren und wann der Augenblick gekommen war, sein Heil im Rückzug zu suchen. Schlachten die bereits verloren wirkten, konnte sie durch ihr taktisches Geschick doch noch zum Guten wenden. Sie war eine Offizierin und sich stets ihrer Verantwortung bewusst. Niemals sollte jemand aus ihrer Einheit sterben, wenn es nicht nötig war. Und auch ihre Gegner sollten nur dann ihr Leben verwirken, wenn es zum Sieg der Schlacht war. Es war als wüsste sie, dass dieser Krieg in einer Vereinigung des Volkes enden würde und sie nicht wollte, dass zu viel Blut vergossen wird. So war nur klar, dass sie sich bereit erklärte dieses Opfer zu bringen, zu der sie niemand Anderen zwingen wollte.

Farhan aus dem Stamme Iphaels war ein großer schlanker Mann. Immer mit einem Lied auf den Lippen, schaffte er es auch in den schlimmsten Stunden, Fröhlichkeit im Gemüt seiner Kameraden zu sähen. Der Krieg war sein Leben und zwischen zwei Kämpfen wartete er nur ungeduldig darauf sein Geschick erneut unter Beweis zu stellen. Niemand vermochte es, die Lanze so schnell wie er zu führen. Seine Gegner holten gerade erst zum Schlag aus, als sie schon von seiner Klinge durchbohrt wurden. Nun da der Krieg vorbei, gab es nichts mehr, dass seine Unruhe zu stillen vermochte, und so wählte er den Tod als letzte große Heldentat.

Mohini aus dem Stamme Palans war keine Kriegerin und doch leistete sie viel für ihren Stamm. Sie schuf ein Elixier, das die Kämpfer Palans unverwundbar zu machen schien. Und auch wenn es nur die erste Wunde auf magische Art und Weise sofort wieder zu verschließen vermochte, so führte dies doch dazu, dass die Gerüchte von der Unsterblichkeit der Palan beinahe dazu führte, dass sich der Armee niemand mehr in den Weg stellen wollte. Ihr größter Wunsch schien zu sein, dass niemand mehr verletzt werden und der Krieg endlich enden möge. Nun, da ihr Wunsch erfüllt, so sagte sie, sei ihre Bestimmung erfüllt und sie möge mitsamt des Rezeptes wieder Teil der Urseele werden, so wie es die Ewigen vorhergesehen haben.

Chatu, Yari, Piha, Farhan und Mohini - möget ihr niemals vergessen bleiben. Möge das Schwert, das von eurem Blut getrunken, auf ewig ein Teil eurer Selbst enthalten. Und so soll das Schwert Palans ein Zeichen des Friedens sein. Ein Frieden, den ihr mit eurem Opfer erkämpft habt und der in alle Ewigkeit fortbestehen soll.