Der dritte Traum von Miron de vo Canar
Ich fühlte mich… als wäre ich nicht existent. Nichts war greifbar, nichts war da. Doch auf einmal hatte ich Augen die sehen konnten, Hände die fühlten, Ohren die hörten. Ich blickte an mir herab und sah meine schwarze Robe. Der Raum in dem ich mich befand hatte keine Fenster. Er war geradezu karg. Ich konnte Regale sehen, Regale über Regale mit Kisten und Büchern. Als ich mich umsah, bemerkte ich in meinen Augenwinkeln einen Lichtreflex. Da hing ein Spiegel an der Wand, der das Licht der einen Kerze vervielfachte. Ich eilte dorthin, oder versuchte es zumindest. Es fiel mir schwer. So, als ob mein Körper nicht zu mir gehörte, nicht mein eigener war. Ich schaute in den Spiegel und sah einen schwarzgekleideten Ouai mir entgegen blicken. Ich Narr!, schoss es mir durch den Kopf. Natürlich hatte ich recht! Es war nicht mein Körper! Auf einmal verlor ich jeden Halt, hatte keine Finger zum Fühlen, keine Ohren zum Hören. Ich konnte nichts sehen und war mir nicht sicher, ob ich im Traum oder der Wirklichkeit wandelte. Vielleicht dazwischen? Und es erklang eine Stimme, die sowohl wie die junge Stimme meiner Träume klang, als auch wie jene, die von Alter gebrochen war:
„Er ist es der mich gefangen hält. Kinder der Kinder der Kinder aller derer die ich kannte, schreiten durch das Tor das den Feind bewacht und findet mich!”
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