Die Blüte der letzten Wahrheit
Einführung in die Studie:
Weit im Osten bei den Meistern des Inneren Gleichgewichtes unter den Bodhi- Bäumen wird einem Sterbenden ein Granatapfel gereicht, da er den Geschmack
ganz anders wahrnimmt, die Kerne ihm im Augenblick seines Todes wohltun und ihn dem Weg in die andere Welt erleichtern, da sie ihm die Schmerzen nehmen.
Auf den Geisterfelsen wächst wohl noch eine andere Pflanze, die als fast heilig angesehen wird, da sie auf der Schwelle stehen keinen Granatapfel, sondern diese Pflanze. Die macht irgendetwas besonderes mit dem Anfang und dem Ende. Sie bittet an seiner statt im Kreislauf für sie um eine Entscheidung:
Die welche Sterben müssen, sterben Die welche Leben müssen, leben
Frei übersetzt nennen sie die „Die Blüte der letzten Wahrheit“. Für sie scheint die letzte Wahrheit wohl zu sein, entweder würdevoll weiter zu leben oder endlich in Frieden zu sterben. Es macht mich wütend und traurig und rührt mein Herz gleichermaßen so sehr. Sie gaben es den Alten und Kranken, wohl genau so wie den Jungen und Verwundeten, wenn derjenige zur letzten Wahrheit bereit war. War das denn ihre letzte Entscheidung bevor sie vor fünf Jahrhunderten die Insel verlassen haben? Hat ein jeder diesen letzten Trank getrunken um zu wissen, ob er die Reise über das wilde Meer an nun fremd gewordene Ufer schaffen kann? Und wer es nicht schaffen kann? Die Alten und Gebrechlichen? Sind ihre Körper nach Genuss dieser mystischen Aufkochung in den tiefen, glücklichen Frieden und eins mit der Erde nah am Ufer geworden, oder als Asche von Wind mit über das Meer getragen worden? Was ist nach 500 Jahren daran noch wahr? Die meisten Kelchblüten, die ich aus den Südlanden kenne, sind giftig. Eine, jungen starken Menschen macht ein leicht giftiges Gebräu nichts aus und ein alter, schwacher Mensch stirbt daran. Ist ihre letzte Wahrheit vielleicht nur das ? Wie junge Männer, die sich von einer Kobra beißen lassen? Aber so eine Geschichte wäre es nicht Wert von Mutter zu Tochter weiter erzählt zu werden! Ich habe es nun aus fünf Quellen immer wieder in anderen Varianten gelesen. Es muss etwas besonderes daran sein, was ich aus der Ferne nicht verstehen kann. Ich werde es dort verstehen.
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