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Die drei Rätsel

Es war einmal vor langer Zeit, lange vor dem Weltenbrand, da zog ein junger Diener aus, um die Wunder Mitrasperas zu erkunden.
Als er schon einige Zeit durch die Lande gezogen war, kam er an eine enge Schlucht.
Vor der Schlucht saß eine junge Sphinx, die zum ihm sprach:
„Wenn du es schaffst meine drei Rätsel zu lösen, lasse ich dich passieren. Schaffst du es nicht, so werde ich dich fressen.“
Was blieb dem jungen Diener übrig?
So meinte er:
„Nun dann nenne mir dein erstes Rätsel.“
Die Sphinx neigte sich zu ihm und sprach:
„Das erste Rätsel lautet:
Welches ist das Ding, das was es erzeugt auch verzehrt? Es erzeugt Kinder und verzehrt sie wieder!“
Da antwortete der junge Naldar: „Das ist einfach. Es ist das Meer. Dieses verzehrt seine eigenen Kinder. Denn aus dem Meer entstehen die Flüsse, und ins Meer fallen sie zurück.“
Da sprach die Sphinx:
„Das war richtig, aber nun höre mein zweites Rätsel:
Welches ist das Ding, das weiß und schwarz aussieht und niemals altert?“
Da entgegnete der junge Diener:
„Das kann nur die Zeit sein. Diese sieht weiß und schwarz aus, denn sie ist nichts anderes als der Tag und die Nacht. Diese altern auch nie, denn seit Mitraspera steht, ist sie und wird sie sein bis ans Ende von Mitraspera.“
„Auch dieses Rätsel hast du gelöst, aber nun hab Acht, jetzt kommt das dritte und letzte Rätsel:
Welches ist das Ding, das anfangs auf 4 Beinen, dann auf zwei und zuletzt auf drei Beinen geht?“
Der Naldar lachte und sprach:
„Mehr ist es nicht? Das ist der Mensch. Wenn dieser klein ist und zu laufen anfängt, krabbelt er auf allen Vieren. Wird er größer, so geht er auf seinen beiden Beinen und wenn er ins Alter kommt und sich ohne Stütze nicht mehr aufrecht halten kann, so nimmt er einen Stab zur Hilfe und geht somit auf 3 Beinen.“
Die Sphinx nickte nur, hielt ihr Versprechen und ließ den jungen Naldar durch die Schlucht in die Weiten Mitrasperas ziehen.