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Bericht von Aaron Sturmwind

Mitraspera im Wandel. Sie verwüsten das Land, und wer sich ihnen in den Weg stellt, wird gnadenlos vernichtet.
Kurz zeigte sich am Himmel die Abendsonne, die blutrot aufglühte und gleich wieder einem düsteren Zwielicht wich, als er sich herab begab in die Enklaven – zu viele Opfer hatte der Krieg schon gefordert – zu viele auf beiden Seiten. Seine Schritte hallten dumpf und hohl zwischen den Wänden. Und der Gang nach unten schien kein Ende zu nehmen.
Er bahnte sich seinen Weg – welcher durch den tristen Fackelschein, der die lehmigen und steinigen Wände beleuchtete, gespenstisch wirkte. Der Widerstand muss halten, die Leere darf nicht noch diese Pforte korrumpieren. Er seufzte… der schmerzverzerrte Ausdruck seiner Züge spiegelte eine Qual wieder – die tiefer sitzen musste.
Ein leises Unbehagen überkam ihn, irgendetwas stimmte nicht … Nebel hatte sich in der Enklave abgesetzt, Wasser tropfte von der feuchten Decke hinunter und sammelte sich in kleinen Lachen. Schemenhaft tauchten hinter den Nebelschleiern Gestalten auf, nur um ebenso schnell wieder zu verschwinden. Er und seine Männer hatten einen Eid geleistet – diese Pforte mit ihrem Leben zu verteidigen. Und bevor es in die Hände des Feindes fiel, es zu zerstören.
Zug um Zug bewegten sich die Figuren, dies ist es also – das Ende ist gekommen. Dies ist seine Prüfung, seine Bestimmung – es wird keine Zukunft für uns geben … die Pforte darf nicht in die Hände Aniesha'Fey's gelangen, so sei es …
Ein schwaches Rascheln erklang und verstummte. Er ließ sich nicht beirren. Er wandte sich seinen Männern zu:„In Euren Augen sehe ich jene Furcht, die auch mich verzagen ließe. Der Tag mag kommen da unser Mut versagt – wenn wir diese Pforte der Leere überlassen – doch der Tag ist nicht heute – heute – kämpfen wir, bis aufs Blut! Wir sehen uns wieder … hier oder in einem anderen Leben!“
Ein Schrei, in dem sich Entsetzen und Furcht eine Bahn brachen, unterbrach ihn und leitete das unvermeidliche ein. Dies ist der Vorgeschmack das Schreckens, welches Aniesha'Fey heraufbeschworen hatte…
Er zog sein Schwer, um dessen Griff sich seine Finger der rechten Hand verkrampften. Keine Freiheit ohne Opfer!
Sie sind da … Seite an Seite verteidigten die Uhlanen das Portal … sie versuchten den Klerikern mehr Zeit zu verschaffen dieses zu zerstören … er blieb nicht stehen, sondern kämpfte sich weiter durch den Nebel.
… der Nebel färbte sich blutrot – welches kurze Zeit später von einem grün-bläulichen Leuchten überschattet wurde. Das leuchten kam vom Portal aus – der Boden fing an zu vibrieren – ein Zeichen dessen, das es bald vollbracht sei!
Stille, es herrschte Stille – ein jeder hielt inne und schien auf das zu warten, was da zu kommen vermag …
Ein lauter Knall durchschlug die Stille, Schlagartig veränderte sich alles um sie herum. Der Nebel wurde noch dichter und verwandelte sich dabei in dunkle Schwaden, nahe daran, sich zu verfestigen. Die Schreie, die nun von allen Seiten an sein Ohr drangen, konnten nicht aus menschlichen Kehlen stammen. Der Wind packte die Männer mit harter Faust. Sie fröstelten schaudernd unter der seltsamen Kälte, die ihren Körper plötzlich ergriffen hatte. Dann war da nur noch Schwärze. Einen letzten Herzschlag lang tauchte im undurchdringlichen Dunkel eine weitere Gestalt auf, die jedoch schnell wieder verschwunden war, als habe es sich um eine Illusion gehandelt. War sie es?
Sein Gesicht erstarrte. Er brach zusammen …