Magie in der Jugend
Magie, das ist keine Entschuldigung, nein gar nicht, das macht es natürlich nur schlimmer aber es ist normal die Wahrheit und ich habe nicht mehr zu verstecken. Mir wurde wirklich langweilig.
Wenn man alles hat und einem alles in den Schoß fällt, dann langweilt man sich öfter!
Ich find an anderen kleine Stolperfallenzu legen und aus keinen Stolperfallen wurden böse Späße und dann aus bösen Späßen irgendwann auch gemeine Morde.
Ja ich schäme mich sehr, keine Zweifel! Nur weil ich das alles so fein säuberlich schreiben kann, heißt das nicht, dass ich mir jemals vergeben werde oder stolz darauf bin!
Ich will lediglich schildern, wie schlimm es kommen kann, wenn man der Magie freien Lauf lässt und nicht bedacht ist in seinem Handeln. Magie sollten wirklich vorsichtig angewandt werden, sonst ist der Schaden und das Leid groß. Ich weiß das und ich will es nie vergessen.
Deswegen schreibe ich dies als meine Buße. Hoffentlich nehmen sich andere ein Beispiel an mir und tragen die Kunde meiner Schande hinaus ins Land.
Ich werde nun in den Garten gehen und Schwester Annelise beim Spazieren assistieren. Sie ist schon sehr alt und klapprig. Aber sie lächelt immer so schön, wenn sie spazieren gehen kann.
Damals da wusste ich nichtmal was Magie war. Jetzt weiß ich es natürlich nur zu gut. In jungen Jahren dachte ich, ich hatte Glück oder ein Gott hätte mein Gebet erhört.
Heute weiß ich es besser! Ich war begabt. Ich hätte einen kleinen Funken Magie auf meinen Lippen und ich konnte manches Mal Dinge meinem Willen unterwerfen, sie formen, so wie ich sie wollte.
Das wurde auch alles zu ein Problem als ich meine Gabe erkannt und zusehends meine Kraft nutzten. In meinem jugendlichen Alter um Aufgaben auf dem Hof schneller zu erledigen, später um hübschen Händlertöchtern zu bezirzen, die mich vorher keines Blickes gewürdigt hätten.
Ja, aber auch dazu, das war schon nicht richtig. Das weiß ich auch. Denn die Mädchen sie haben mich nicht geliebt, auch wenn sie das gesagt haben. Es war nicht nett, es war nur die Magie.
Und auch wenn das schon nicht richtig war, was ich tat, so war es nicht das Schlimmste. Der Abstieg ist steinig, rutschig und der Fall ist sehr tief.
Ich muss hunderten meinen Willen aufgezwungen haben, aber so richtig schlimm wurde es erst, als ich meine Macht nicht mehr für mein eigenes Glück einsetzte, sondern für das Unglück anderer.
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