Das Antimagische Salz
An sich ist das alles sehr einfach, schließlich habe ich zugesehen! Die Inquisition besteht aus mächtigen Männern und Frauen, das steht außer Frage, doch es erscheint nicht so schwer, den magieverödenden Prozess nachzustellen, den sie an gerechter Stelle anwenden!
Ein Scharfrichter würde etwa wie folgt verfahren:
Einem Dieb schneidest du die Hand ab, einem Lügner die Zunge heraus und einem Deserteur die Füße ab.
Doch die Inquisition, sie verstümmelt nicht nur Verbrecher, nein sie treibt ihnen die Magie aus!
Zuerst wird der Ort oder das Organ ermittelt, welche die Magie kanalisiert und zum Ausdruck bringt, man nehme hier einmal die Augen.
Die Augen werden dann mit kalt geschmiedetem Besteck entfernt und mit einem antimagischen Salz verödet.
Der Prozess ist äußerst schmerzhaft für das Opfer, aber auch für die Umstehenden, da hier viel Kraft ausgeströmt wird. Man würde meinen, dass die Helden der Inquisition sich gegen diesen Schmerz zu schützen wüssten, doch dem ist nicht so. Es ist ihre heilige Aufgabe, den Schmerz der Sünder zu tragen oder anders gesagt, sie setzen sich viel zu häufig diesem Leid für uns aus, sodass sie gelernt haben, den gewaltigen Schmerz hinzunehmen und weiterzuarbeiten.
Nun, ich habe gesehen, wie ein Inquisitor einen Bruder etwas Salz hinterließ, um Wunden zu behandeln und um Spinnengift zu neutralisieren. Ja wir haben wieder ein kleines Spinnenproblem, bestimmt wird es nicht zu etwas Großem.
Ich denke, dass das Salz, wenn es örtlich und in geringer Dosis angewendet wird, dann kann es heilend oder zumindest neutralisierend wirken. Doch dabei muss man aufpassen. Das Salz ist äußerst potent in seiner Wirkung. Ich würde es so vergleichen als würde man mit einem Vorschlaghammer eine Operation am Darm vollziehen. Der Ausführende und seine helfenden Hände sollten sich auf enorme Schmerzen vorbereiten und müssen doch versuchen, jegliches Zittern zu unterbinden. Natürlich würde man am besten einen Inquisitor fragen, aber die sind so selten hier, beschäftigt mit wichtigen Dingen!
Ah, und bevor ich es vergesse, es wäre wichtig, dass die zu behandelnde Person aufgeklärt und vorbereitet wird auf die kommenden Schmerzen, damit die Person sich nicht zu sehr bewegt bei der Behandlung oder daran zerbricht. Die Schmerzen werden so intensiv sein, dass Ohnmacht hier nicht helfen wird. Vielleicht ein nettes Gespräch bei Tee, ein Ritus oder ein Abschied von Freunden, denn die Behandlung kann bleibende Schäden in Form von einem Mal oder einer geistigen Schädigung hinterlassen.
Ich wollte meine Erkenntnisse in einen Foliant schreiben, damit ich es nicht wieder vergesse.
Wer weiß! Vielleicht verirrt sich eines Tages eine arme Seele zu uns und muss ein Gift oder einen Parasiten loswerden, vielleicht gar von bösen Mächten besessen oder anderweitig eine Belastung in der Brust trägt. Man will so etwas ja niemanden wünschen, doch sollte es dazu kommen, dann könnten wir ja noch jemanden helfen in unserer Buße. Dieser Person in Not würde ich das Salz geben, wenn denn noch etwas über ist … Gnade der Armen Seele, die das Salz brauchen wird … Gnade denen, die ihnen das Salz zuführen…
Ich danke der Inquisition für diese zweite Chance
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