Symptom: Kraftlosigkeit
Erztag
Seit einigen Tagen bin ich ungewöhnlich kraftlos. Jede Aktivität wird eine Qual. Selbst das Aufstehen am Morgen kostet unglaublich viel Kraft.
Bin heute Morgen zu diesem Quacksalber im Ort gegangen. Hat mich verdammt viel Geld gekostet, dieses kleine Fläschchen voll klarer Flüssigkeit. Wenn es nicht so bitter schmecken würde, könnte man meinen, es wäre Wasser.
Ich hoffe nur, es hilft. Zweimal am Tag soll ich das Zeug einnehmen, meinte er.
Werde gleich morgen damit anfangen. Jetzt werde ich erst einmal schlafen gehen.
Fyrstag
Habe den heutigen Tag mit dem neuen Trank begonnen. Welch ein Gefühl!
Es fließt so viel Kraft durch meinen Körper! Ich fühle mich, als könnte ich das ganze Feld an einem Tag umwälzen!
Endlich wieder ein ertragreicher Tag!
…
Die Wirkung hielt an bis nach dem Mittag.
Plötzlich war die Schwäche wieder da. Die Hacke wog plötzlich wieder so schwer in meiner Hand…
Zweimal darf ich den Trank nehmen, hat der Kerl gesagt. Also genug, um über den Rest des Tages zu kommen.
Habe sofort davon getrunken. Wieder diese herrliche Kraft, die in meinem Körper pulsiert! Ich fühle mich, als wäre ich wieder jung und stark wie vor 10 Jahren!
Bindtag
Heute Morgen wieder von dem Trank genommen. Ohne den würde ich gar nicht mehr aus dem Bett kommen.
Die Arbeit bereitet richtig Freude. Seit Jahren quäle ich mich übers Feld, doch nun stehe ich bereits im Morgengrauen tief im Matsch auf dem Feld, mit der Hacke in der Hand.
Heute ließ die Wirkung bereits vor Mittag nach. Vermutlich habe ich heute Morgen zu früh begonnen.
Habe mich müde und kraftlos übers Mittagessen gequält. Ich muss ja sparsam mit dem guten Gebräu sein.
Danach habe ich die zweite Ration eingenommen. Hat nur knapp bis zum Abend gereicht. Bin noch vor der Dunkelheit ins Bett.
Meerstag
Heute habe ich mir neuen Trank gekauft. Habe mir einen stärkeren Trank geben lassen. Der soll angeblich den ganzen Tag halten.
Wintstag
Mein Weib hat bemerkt, dass die Dose mit den Ersparnissen fast leer ist.
Hat geschimpft und mich aus dem Haus gejagt. Aber was soll ich denn tun? Ich brauche diesen Trank nun mal! Ohne ihn kann ich nicht leben!
Sie wird schon sehen! Mit dieser Kraft, die in mir wohnt, werde ich ihr die Kasse im Nu wieder gefüllt haben!
Das Weib rief mir nach, ich hätte mich lieber an den alten Magier halten sollen. Er habe dem guten Jacob schließlich auch geholfen, dem es so gegangen war wie mir.
Ich weiß gar nicht, wie sie das meint. Magier sind doch so teuer.
(Dieser Text ist eine Abschrift aus der ursprünglichen Wanderbibliothek der Ouai)
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