Tagebuchseiten Kesselsucher
Am Vorabend des Turniers fanden sich Schriften im Lazarett, einzelne Blätter, die sich in einer ledernen Hülle befanden. Es handelte sich dabei um einzelne Seiten von einer Abschrift aus dem Tagebuch, das Garvan dem Hüter (Kesselsucher) abgenommen hatte und welches wir im letzten Jahr abschreiben konnten. Glücklicherweise war die Abschrift in der Gemeinsprache und so konnten wir nun unsere bisherigen Aufzeichnungen ergänzen bzw. korrigieren.
Die Anmerkungen von Gadrian o’Donnel sind in rot geschrieben.
“Angefertigt im Auftrag unserer allergnädigsten Hoheit Königin Rubinia, unter Aufsicht des Gelehrten Gadrian o’Donnel.
Vorwort
Da wir erst kürzlich die Gelegenheit hatten, das Tagebuch des Kesselsuchers zu untersuchen, obschon es, wie wir jetzt wissen, schon lange auf dem Geisterfelsen versteckt lag, fertigen wir zunächst eine Abschrift an, die dann als Arbeitsgrundlage für unsere Untersuchungen dienen soll. Gadrian o’Donnel.
Since we have only recently had the opportunity to examine the diary of the cauldron seeker, although, as we know, it had been hidden on the ghostrock for a long time, we will first make a transcript, which will then serve as a working basis for our investigation.”
- Eintrag ohne Zeitangabe -
Endlich ein Hoffnungsschimmer!
Ich habe mein Leben der Suche nach dem Artefakt gewidmet und mich nicht selten dem Spott meiner Kollegen ausgesetzt. Ich habe meine Karriere als respektierter Forscher in Atlam aufgegeben, um mich ganz der Erforschung des Mythos über die Entstehung zu verschreiben
Oft war ich am Rande der Verzweiflung und oft habe ich mich selbst in Frage gestellt. Sind es nur Geschichten, die man Kindern zum Einschlafen erzählt? Sind es die Träume eines wirren Geistes, denen ich mein Leben lang nachjage?
Oder liegt in den Geschichten, die ich im Wind zu hören vermag, die Wahrheit über uns alle verborgen?
Gestern war ich noch kurz davor aufzugeben, heute bin ich euphorisch, denn ich habe einen Landstrich erreicht, der von vielen gemieden wird. Merkwürdige Kräfte treten hier zu Tage und nur die Hüter können sie bändigen. Sie hüten diese Kräfte und pflegen sie. Ich kam, um zu reisen und st:ellte fest, dass es hier noch weit mehr zu entdecken gibt: Wissen! Als ich meine letzten Blätter Tee teilte, sprach er, dessen Augen die Farbe von Kristallen hat: „Du bist auf der Suche nach dem Schicksal der drei Schwestern“.
Als könne er in meinem Kopf sehen, sprach er aus, was mein Leben bestimmt. Nach all diesen Jahren erfahre ich endlich, dass meine Vermutungen richtig waren. Es gibt sie. Und es gibt das Artefakt. Meine Welt steht Kopf. Ich muss das alles erst einmal verarbeiten.
- Eintrag ohne Zeitangabe -
Ich bin innerlich zerrissen. Alles in mir strebt danach, aufzuschreiben, was ich erlebt habe und es so für die Nachwelt zu erhalten.
Ich habe ein Leben lang nach Wissen gesucht, nun halte ich ein erstes Stück davon in Händen und habe Angst, es niederzuschreiben.
Aber was, wenn mir etwas zustößt?
Jetzt, wo ich den Umfang des Geheimnisses zu verstehen beginne, wird mir klar, warum es nicht für jeden zugänglich sein darf. Ich bin inzwischen sicher, dass sie in Atlam davon wissen und mich schmunzelnd beobachteten, wie ich mich durch Berge von Büchern wühlte. Die sie vermutlich im Vorfeld für mich sorgfältig zusammengestellt hatten.
Was der Hüter mir bestätigte, ist so mächtig, dass jeder König, jeder Herrscher, jeder Clanführer Armeen senden würde, um es zu erlangen.
Also schreibe ich es auf in der Gefahr, dass es gefunden wird?
Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass jenes, was nicht gefunden werden soll, verloren ist. Was ich erfuhr, geschah lange vor dem Großen Krieg. Es liegt verborgen und ich bete, dass es verborgen bleibt. Aber es ist dort draußen. Und irgendwann wird es jemand finden.
Oh ja! Es ist gefunden! Du hättest schweigen sollen!
Kapitel 1
Am Anfang war Unschuld. Sie trieb in den Wassern der Zeit. Aus ihrem Inneren formte sich Potentia und je länger Unschuld ungestört blieb, umso größer und mächtiger wurde Potentia.
Zeitalter vergingen und schenkten Unschuld wunderliche Kreationen, die in nimmer enden wollendem Glück und Frieden existierten. Dieser Zustand hätte ewig andauern sollen, aber die Fäden des Schicksals wollten ein anderes Muster weben. Die Wesen, die im Glanz von Unschuld, versehen mit der Gabe Potentias, lebten, ahnten nichts. Unschuld ahnte nichts. Keine Warnung erging, kein Grollen kündete von drohendem Unheil.
Chapter 1
In the beginnen was innocence. She floated in the waters of time. From within her, Potentia formed and the longer Innocence remained undisturbed, the greater and more powerful Potentia became.
Ages passed and gave Innocence whimsical creations that existed in neverending happiness and peace. This state should habe lasted forever, but the threads of fate wanted to weave a different pattern. The beings, who lived in the splendor of innocence, endowed with the gift of Potentia, suspected nothing. Innocence suspected nothing. No warning went out, no rumbling announced inpending desaster.
Kapitel 2
Der dunkle Horizont wechselte lautlos seine Farbe und ein blasses Rosa kündete vom Heraufziehen des neuen Tages. Verschlafen rieb sich das Leben die Augen, als ein tiefer Riss in Unschuld erschien und sich rasch ausbreitete. All dies geschah ohne einen Laut, ohne dass ein Wesen Schrecken erfuhr oder in Nöte geriet. Lautlos und klanglos teilte sich das, was einmal Eins gewesen war und das Innerste! (wichtig!!) von Unschuld lag bloß. Sie fiel auseinander, wie Schnee in der Sonne schmilzt, ohne Ton zerbrach sie und doch … für den, der ohne Ohren (Wer könnte das sein? Feen? Hexen gar? Vorsicht!) hören konnte, waren ihre Schmerzensschreie unerträglich.
Und in dem Moment, als sich Unschuld wehrlos der Teilung ergeben musste und ihr Herz brach, formte Potentia aus ihrem Herzen ein mächtiges Artefakt, worin sie das Wesen von Unschuld band. Ein Artefakt, das die Macht hatte, Leben zu erschaffen (Kessel!!) und zu nehmen. Und Unschuld verging.
Anmerkung o’Donnel
Ich bin inzwischen ziemlich sicher, dass es mehr als ein Bruchstück geben muss! Der Kessel mag der Schlüssel sein, aber die Lösung ist nicht Singulär!
Kapitel 3
Als das Rosa des Morgens zum strahlenden Blau des Tages geworden war, sah die endlose See drei neue Schwestern (Da!), die auf ihr erschienen waren. Noch klammerten sie sich aneinander, doch die Strömung der Zeit zerrte an ihnen und zog sie voneinander fort. Bald schon konnten sie sich nicht mehr sehen, blieben sich nur noch als verblassende Bilder in Erinnerung.
Sie fanden eine neue Heimat, jede für sich, aber ohne die anderen. Potentia hatte sich an alle geklammert, aber die Schaffung des Artefaktes hatte wertvolle Zeit gekostet. Nur wenig Potentia (Hinweis Rhînland?) erreichte die eine Schwester, während die beiden anderen von ihr überflutet wurden.
Anmerkung o’’Donnel
Es wäre ratsam, die Vertreter der Crimson Sails Company zu befragen, ob sie eine Theorie bezüglich dieser drei Schwestern haben. Es kann sich nur um drei Inseln handeln, alles andere macht keinen Sinn. Unsere Theorie besagt, dass die Skragenbrut von einer dieser Inseln kommt, was sich mit der wenig gesegneten Schwester erklären ließe. Lebenskraft? Magie? Irgendwas fehlt dieser Schwester, so viel steht fest.
Und die anderen? Sind es gar unsere neuen Verbündeten, die eine der Schwestern bewohnen?
Ich bin immer noch nicht ganz bei mir. Die Erkenntnisse, was ich hier in meinen Händen halte, dringt erst langsam in meinen Geist, Ein Artefakt, (fähig) Leben zu erschaffen? Die Bedeutung eines solchen Gegenstandes ist mehr als ein einzelnes Wesen tragen kann. Und während ich diese Zeilen schreibe, wird mir die Gefahr bewusst, in der wir alle schweben.
Anmerkung o’Donnel
Sind wir eigentlich sicher, dass die Einträge in das Tagebuch linear sind? Wer war dieser Gelehrte, wer ist der Verfasser?
Kapitel 4
Viele Monde später kamen die Schwestern zur Ruhe. Sie alle trugen den Samen ihres Untergangs in sich, denn nur was unzerbrochen ist, kann ewig währen.
Das Artefakt hingegen ruhte lange am Grund der ewigen See. Dort wurde es gefunden und auf eine der drei Schwestern gebracht, wo es lange Zeit unentdeckt blieb. Die Schmerzensschreie einer der größeren Schwestern ließen auch das Artefakt erzittern und es suchte einen Weg, vom Ort der Pein zu entkommen. (Wo ist dieser Ort? Theorien!!)
Irgendetwas geschah, denn Potentia sandte Wellen der Warnung in alle Richtungen aus. Das Artefakt suchte nach einem Ort, an dem es sicher sein konnte und verschwand.
Sikaar im vierten Bärenmond
Der Damm scheint gebrochen. Jetzt, wo ich erstmals eine Bestätigung meiner Theorie, dass es ein mächtiges Artefakt gibt, habe, scheinen alle Teile an die richtige Stelle zu fallen. Hier sitze ich, vor mir ein Krug frischem Sprerls, den die Bewohner dieses Ortes im Frühling vom den Weißrinden-Kappus zapfen, und muss fast lachen, wenn ich an meine Naivität denke. Wie einer der Wissenshüter in Atlam (Wichtig!?) wollte ich sein. Wollte mit meinen Studien die Kollegen beeindrucken, wollte das Mark meines scheinbaren Irrwegs triumphierend abwischen und allen Zweiflern zurufen: Seht her, und ich hatte doch Recht!
Wenn ich mich an den Moment erinnere, als ich mit dem Kristallhüter am kalten Feuer saß und er mir von diesem mächtigen Gegenstand erzählte, schüttelt es mich immer noch. Kein Triumphgeheul, noch nicht mal in meinem Inneren, denn was mir gerade eröffnet wurde, klang nicht so theoretisch, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Ich musste erst mit der Erkenntnis klarkommen, dass ich nicht auf der Suche nach einem Phantom oder einer alten Sage bin, sondern unvermittelt in die Geschichte eines realen Gegenstandes gestolpert bin.
Mein Leben als angesehener Gelehrter in den heiligen Hallen der Erinnerung (!!) und des Wissens zerplatzte wie ein Kugelfisch in den Wassern vor West-Garond. Niemals würde ich dieses Leben führen können. Im Gegenteil. Mir ist klar geworden, dass ich von nun an auf der Flucht sein werde, denn ich besitze Wissen für das Viele vieles tun würden.
Was soll ich tun?
Gerne würde ich sagen, ich bin doch nur ein einfacher Gelehrter, aber so ist es nicht. Mit meinem jahrelangen Drängen, Suchen und Graben bin ich auf etwas gestoßen, das real und bedrohlicher ist, als ich dachte (Wie Wahr!!)
Was soll ich tun?
Heute morgen bin ich aufgewacht und wusste, was zu tun ist. Ich werde die blauen Felder dieses wunderbaren Landstrichs hinter mir lassen und mich auf die Suche machen. Diese Mal suche ich nicht nach Wissen, dieses Mal suche ich nach einem Gegenstand.
Ein Kessel, der Leben schenkt.
Anmerkung O’Donnel
Dieses Atlam scheint ein interessanter Ort zu sein. Wohl möglich, dass es für uns Gelehrte DER Ort ist, den wir uns vor allem ansehen sollten!
Ich bin nur knapp mit dem Leben davon gekommen. Ein Wunder, dass sie mein Buch nicht gefunden haben. Sie trinken eindeutig zu viel, das ist mein Glück. Diese wilden Gesellen sind anders als alle Völker, die ich bisher gesehen habe. Sie sprechen anders. Sie sehen anders aus. Sie benehmen sich anders und ihr Glauben gleicht in Nichts etwas, was ich kenne.
Sie nennen sich Sturmkinder (Da! Wir wissen!) und berichten stolz von ihren Reisen auf dem Meer, Sie scheinen mutige Seefahrer zu sein, aber sie sind wahrlich nicht kultiviert. Ich konnte ihnen nicht entkommen, als sie mich erst einmal auf dem Küstenweg gesehen hatten. Es wundert, aber sie sind trotz ihrer schweren Mäntel und Rüstungen wendig und schnell, ich als büchertragender Schreiberling hatte keine Chance. All das Blut! (Das ist der Beweis! Sie sind schon dort!)
Sie scheinen wirklich besessen davon zu sein und auch wenn man mich zunächst mit einiger Neugierde betrachtete, sich mit mir unterhielt und mir sogar etwas Honigwein anbot, blieb ich immer angespannt und auf der Suche nach einer Gelegenheit zur Flucht. Frauen und Männer sind hier gleichermaßen Krieger. Sie sind stolz und können lachen und singen, aber sie alle verbindet ein Geheimnis, das ich nicht ergründen konnte. Als ich am Abend mit ihnen am ihrem Feuer saß, sangen sie Lieder, aus denen Traurigkeit sprach. Von einem sterbenden Land. (!!) Und sie sangen vom Kessel der Wiedergeburt! Ihre Worte konnte ich kaum verstehen, sie mischen ihre und unsere Sprache zu einem fast unverdaulichen Brei, aber ich verstand dass sie von einem Kessel sangen, der in der Lage ist zu heilen und etwas wiederzubringen, das gestorben ist.
Ich muss mich verschluckt haben, denn das nächste, was ich weiß ist, dass mich einer ihrer riesigen bärtigen Männer hochhob und drückte, dass mir fast die Luft wegblieb. Sie trinken eindeutig zu viel. So konnte ich in der Nacht fliehen. Ich lief gehetzt viele Tage, bis ich erstmals das Gefühl hatte, ihnen entkommen zu sein. Auf meiner Flucht vor ihnen hörte ich von ihnen. Sie scheinen zu rauben und zu plündern, wohin sie auch kommen. Und sie vergießen Blut, wo immer sie können. Ich hatte unfassbares Glück. Und ich habe verstanden, dass ich möglicherweise auf meiner Suche weiter reisen muss, als ich bislang glaubte.
Anmerkung o’Donnel
Ich denke, wir sollten unsere Nachforschungen auf diese Sturmkinder konzentrieren. Möglicherweise erlauben uns neue Erkenntnisse eine bessere Verteidigung gegen die Skargen. Wir sollten unsere Verbündeten unbedingt nach Süden, in dieses „Sarkan“, begleiten!
Geisterfelsen, im Erntemond
Dieser Ort ist schwierig. An Tagen wie diesem wird mir klar, dass sich irgendetwas in mir immer noch an die Vorstellung klammert, in Frieden meine letzten Tage verbringen zu können. Dabei ist so unvorstellbar, dass „Frieden“ und „Freiheit“ für mich nur noch Begriffe sind, denen kein Gefühl mehr anhängt. Ich weiß nicht mehr, wie sich ein Leben in Frieden und Freiheit anfühlt. Aber ich sollte nicht klagen, ich habe mir dieses Leben selbst zugefügt. Mein Wille, etwas zu hinterlassen, zu schaffen und eine Bedeutung zu haben, hat dazu geführt, niemand hat es mir aufgezwungen.
Meine Reise hat mich an diesen verlassenen Ort geführt und nur Dank der wagemutigen Seefahrer der Crimson Sails Company konnte ich überhaupt hierher gelangen. Sie sind ernstzunehmende Geschäftsleute, haben ihre ganz eigenen Geheimnisse, aber sind großartige Gesellschaft bei einem Glas Wein. Ihre Reisen führen sie an viele Orte und von ihnen habe ich gelernt, dass es jenseits des Meeres noch viel mehr gibt als nur Wasser. Sie sprechen von Orten wie Mitraspera und Rhînland, alles exotische Namen für Länder, die mir jetzt, wo mich der kalte Wind vom Schlafen abhält, wie Paradiese vorkommen. Wie diese Länder sind und wie man dorthin gelangt, wollten sie mir nicht sagen, waren aber schnell damit, mir ein Angebot zu machen, mich dorthin zu geleiten.
Ich spüre die Zeit an meinen Knochen nagen. Ich bin müde und das Fehlen einer Heimat hat mich schneller altern lassen, als mir lieb ist. Aber ich bin mit meiner Suche noch nicht am Ende, ich brauche noch mehr Zeit!
Jetzt wo ich von Mitraspera und Atteron und Rhînland weiß und wer weiß vielleicht gibt es sogar noch Länder, von denen selbst die Crimson Sails Company nichts erfahren hat, überall kann das Artefakt zu finden sein!
Wobei ich mittlerweile glaube, dass die Sturmkinder (!!Skargen??), die ich vor langer Zeit traf, nicht umsonst von seiner Existenz wissen. Woher sollten jene, die in andere Länder nur reisen, um den Tod zu bringen, etwas von solcher Bedeutung erfahren haben?
Nein, diese Legende stammt von ihnen selbst, da bin ich mir sicher!
Ich glaube nicht, dass ich erneut eine Begegnung mit ihnen riskieren sollte, der Kapitän der Crimson Sails Company wusste nicht, wo ich das Land der Sturmkinder finden kann (Lüge!!). Also werde ich meinen Aufenthalt hier nutzen und versuchen Ordnung in meine Unterlagen zu bringen.
Geisterfelsen, im ersten Fahlmond
Irgendetwas stimmt hier nicht.
Ich spürte es vom ersten Augenblick, als mich die Mannschaft der Hepta (!!) an Land liess. Ich war es, der die Reise bezahlt hatte, also zweifelten sie nicht daran, dass ich aus gutem Grund hierher wollte.
Meine Idee, mich auf der Burg einzuquartieren, um meine Unterlagen und Gedanken zu sortieren, war gut und richtig und die Wesen hier auf der vom Sturm umtosten Burg sind freundlich…
Irgendwas geht hier vor.
Reisende kommen hier nur selten an, aber vor einigen Tagen sind hier mysteriöse Besucher eingetroffen. Ihre Kapuzen, die sie tief ins Gesicht gezogen hatten, nahmen sie noch nicht einmal ab, als sie im wärmenden Schein des Feuers der Halle standen und ich, der ich in der Ecke auf der Bank saß und versuchte, ihre Gesichter zu erkennen, hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu schauen, der sich unter der Kapuze auftat.
Ihre Stimmen schnarrten und hallten rau von den Mauern der Burg wider, ich konnte den Impuls, wegzulaufen, nur schwer bekämpfen. Irgendetwas geschieht hier. (Ja!)
Nachdem die Reisenden eingetroffen sind, sah ich sie nur ein Mal wieder. Ich sah ihre wehenden Umhänge im Keller (!Der Keller! Ja!) verschwinden, obwohl ich mir absolut nicht vorstellen kann, was sie dort unten zu schaffen haben. Ich bin ein Mal unten gewesen, weil mich die Neugierde trieb, aber ein merkwürdiges Gefühl sagte mir, dass ich das, was im Keller ruhte, besser in Ruhe lassen sollte.
Mittlerweile, nach den Jahren meiner Suche, die nicht immer ungefährlich waren, verstehe ich solche Hinweise meiner inneren Stimme und drehte auf dem Absatz um. Aber nachdem sie im Keller verschwunden waren, kam nur noch einer der Fremden wieder hervor und das Gefühl, das mich bei seinem Anblick beschlich, hat mich veranlasst, damit zu beginnen, meine Aufzeichnungen zu verschlüsseln. Was immer er ist, dieser Fremde, (!!Wir wissen es!) meine Aufzeichnungen darf er nicht bekommen!
Wesen wie er sind es, wovor ich flüchte. Ich hoffe, ich kann meine Aufzeichnungen noch alle so codieren, dass es ihm schwer fallen wird, sie zu lesen.
Ich muss hier weg.
Anmerkung o’Donnel
Crimson Sails Company nach der Hepta befragen. Ein solches Schiff weiß ich nicht in ihrer Flotte, aber was weiß ich schon über den Besitz der CSC…
Ganz eindeutig, der Forscher ist auf diesen Untoten und seine Kameraden getroffen. Armer Kerl, mir wird das Herz schwer, wenn ich von seiner Angst lese. Er hatte so Recht..
Ich glaube, jemand war in meiner Kammer. Mein Buch wurde geöffnet, aber ich glaube nicht, dass viel Zeit war, um etwas zu lesen.
Zum Glück kam ich rechtzeitig vom Abort zurück und die Eindringlinge haben lediglich einen kurzen Blick ins Buch werfen können. Ich werde nicht nur die Texte verschlüsseln müssen, sondern es auch irgendwo verstecken. Ich werde von Stunde zu Stunde unsicherer….
Ich habe nicht viel Zeit, ich weiss das jetzt. Ich habe mein Zimmer heute durchsucht gefunden. Hatte irgendjemand Zeit gehabt, mein Buch anzusehen? Wenn das so ist, ist mein Leben in großer Gefahr. Es sind zu viele Tage übrig, bis ich abgeholt werde und ich habe keinen Plan. Hier sollten Tunnel sein, aber ich weiss nicht wo. Ich traue keinem mehr. Ich schaue auf die offenen Seiten in diesem Buch und ich weiss, ich muss es beschützen. Ich muss es verstecken, so gut ich kann. Falls ich diese schrecklichen Tage überlebe, muss ich es zurückholen und meine Suche erneut beginnen. Wenn dieses Buch gefunden wird, wird es der Beweis sein, dass ich nicht überlebt habe. Wünscht meiner Seele eine sichere Reise und sendet meine Grüsse zu den Büchern von Atlam.
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