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Protokoll nach den Vorfällen um den ersten Winter

Protokoll der Sondersitzung des Gremiums der Mentharen des Konvents zu Jiratan nach den Vorfällen um den ersten Winter

Protokollant: Schriftführer Enda hat

Anwesende:

Aphra'cama Naeme tor Mathar
Menethar der Philienknospe
Menethar der Smaragde
Menethar der Schreitenden Corin
Menethar der Sieben Ebenen
Menethar der gehauchten Sehnsucht

Beginn des Protokolls
Feststellung der Anwesenden und Feststellung der Beschlussfähigkeit
Eröffnung durch die Aphra'cama im Namen der Quihen'Assil und gesondert der Jademeister durch Sprüche und Gewissen, Beglückwünschung der Menethar des Schreitenden Corin zu Ernennung zur Thul des Feuers. Durch die Anwesenheit sechs von neun Menetharen ist der Garant auf Wahrheit gegeben.

2. Protokoll
Doe Aphra'Cama beginnt erkläend, dass sich das Gremium des Menetharen mit den Konsequenzen beschäftigen muss, aus moralischer Obligation, wie auch aus der aktuellen politischen Situation, welche der erste Winter über das Konvent zu Jiratan brachte. Nach der Missachtung des Waffenmeisterurteils durch Ar'Nathan Gilmfridd, dem Weissen, in Shan Meng Feyn herrschte nunmehr aller arten Zweifel an der Wirksamkeit des Systems. Weiterhin betont sie, dass Ar'Nathan durch dass nicht Anerkennen des Urteils sowie dem folgenden Angriff auf die Institution der Waffenmeister gezeigt hat, dass fest und sicher geglaubte Konventionen sich im Aerisgegebenen Zerfall befinden. In Bezug auf die Konvention welche zum jetzigen Zeitpunkt im Konvent gängig sind, stellte sie einen Mangel an Sicherheit und Schutz für die Teilnehmer fest, sowie, dass wenn sich an diesen nichts ändert, die weitere Existenz von Jiratan an sich gefährdet sei. Das Misstrauen der Herrscherrassen untereinander sorge schlussendlich dafür, dass selbst unter den Regularien des Artikel 5 der Jirataner Konventversprechens die wenigsten einen vertrauensvollen Austausch zustimmen würden. Anschließend bittet sie die Versammlung um Vorschläge wie derartige Ereignisse im Konvent verhindert werden können.

Einwurf der Menethar der Smaragde, dass es an sich keine Missachtung Shan Meng Feyns durch Ar'Nathan gegeben hätte. Vielmehr sollten die Anwesenden eher den Tod Ashantiallas als Konventsbruch betrachten, nicht aber die Reaktion der Herrn über das Portalnetzwerk.

(Erwiederung des Menethar der Sieben Ebenen auf die Menethar der Smaradge, was geschehen sei, sei durchaus verständlich, die Wut der Waffenmeisterin ab seiner Perversion sei nachvollziehbar. Der Weg der Zweiten Schöpfung sei der der Vernichtung und Shan Meng Feyn nur ein weiteres Opfer des unabstreitbaren und ungesättigten Zerstörungswillen dieser geworden) – Inhalt der Folgeprotokolle aufgrund eisern und silbernen Gedankengutes nicht zu übernehmen – Anmerkung des Gesimae Atruccanius.

Folgend unerbricht die Aphra'Cama die Anwesenden und appeliert an sie, dass einen Schuldigen ob der Geschehnisse zu finden nicht das Ziel der Sitzung sei.

Der Menthar der Philienknospe bittet um das Gehör der Menetharen und erinnert diese an das grundsätzliche gegenseitige Vertrauen auf welche der Konvent massgeblich aufbaue. Das Vertrauen auf die Notwendigkeit und Neutralität Jiratans, welches bis vor kurzem noch klar als Versicherung anzusehen war, sei nicht mehr gegeben. Ein jeder der hierher reise müsse als erstes ob seiner Sicherheit fürchten , ein Umstand welcher die Gespräche derartig belasten werden, dass sie diese Furcht kaum mit einer anderen Emotion oder einem Ergebnis überstrahlen könnten. Sicherheit und Wahrheit ständen sich als Opposition entgegen, die Zukunft Jiratans sei nicht länger als selbst verständlich anzusehen.

Die Menethar des Schreitenden Corin ergreift das Wort. Sie führt an, dass das Geschehene ein Einzelfall sei, eine Spitze einer persönlichen Feindschaft, ein Sonderfall der sich nur sehr unwahrscheinlich wiederholen könne. Man sollte die Errungenschaften des Konvents nicht vergesen, vorallen in potentiell kritischen Situationen. Sie teilte nicht die Einschätzung der Aphra'Cama über eine grundsätzliche Ausbreitung einer Kultur des Misstrauens. Die Menetharen sollten sich doch einmal die Ereignisse um das Aufkeimen der kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Anhängern des Zweifels und die folgenden Befürchtungen ins Gedächtnis rufen. Auch damals habe man gemutmaßt, der noch junge Konvent zu Jiratan würde an seinen eigenen Grundsätzen zerschellen. Gerade in der jetzigen Situatio müsse man die Institution Jiratans wahren. Dann würden sich auch die anderen Herren erinnern. Man solle den Konvent nur einfach so weiterführen wie gewohnt.

Vorgezogene Antwort des Menetharen der Sieben Ebenen, da in direkter Antwort auf die Menethar des Schreitenden Corin. Es sei zwar denkbar, dass die Taten Ar'Nathans ein Einzelfall waren, aber die Natur der Leere spreche dagegen. Dieses Konstruk sei eine Schande, ein Schmutzfleck auf der Reinheit der Schöpfung der Kristallfürsten, auf grauenvolle Art bewiesen, durch das Schicksal der Uhlanen. Ein Krieg ob dieser Gräueltaten sei unausweichlich und auch nicht von Jiratan fernzuhalten. Er müsse dem Menethar der Philienknospe zustimmen, vertrauen können er auf die Regeln Jiratans nicht mehr. Er jedenfalls müsse unter den aktuellen Rahmenbedingungen wohl auch in Betracht ziehen sein Amt als Menethar der Sieben Ebenen niederzulegen. Denn wer können schon sagen, ob die Leere nicht auch in diesem Raum bereits den Grundstein für einen Zwist gelegt habe. Außerdem sei nach Ansicht des Menethar der Sieben Ebenen ohnehin schon Ewigkeiten her, dass auf Jiratan wirklich wichtige Dinge besprochen wurden. Der Konvent habe seinen Zenit überschritten und halte künstlich eine Kultur aufrecht, die nach dem Pakt der Neun ohnehin nur noch Hohn und Spott verdient habe. Die Schauspiele, die einige Herren von ihren aufführen ließen und die sie als höchste Form der Kunstdarbietung darstellen, sei doch in Wahrheit nichts anderes als ein Eingeständnis dessen, dass man sich selbst aufgegeben habe. Den Konvent zu Jiratan könne man als Refugium der Seelenbelustigung gerne aufrecht erhalten, jedoch sei jegliche politische Relevanz verwirkt.

Die Aphra'Cama dankte dem Menethar der Sieben Ebenen für seine Kritik, erklärte aber, dass es bereits Gespräche mit den Archonten und Nyame gäbe, die Rolle Jiratans abermals zu stärken. Sie lenkte die Aufmerksamkeit auf einen Wortbeitrag, der vorausgegangen war und im Beitrag des Menethar der Sieben Ebenen keinen Beachtung gefunden hatte. Die Menethar der Smaragde hatte angemerkt, dass es zentral sein, dass die Parteien und Gäste des Konvents ungesehen anreisen könnten. Vor Ort könnten Parteien, die einander nicht trauten, sich gegenseitig über die Gesimae des Konvents Nachrichten übermitteln lassen. Die Aphra'Cama ergänzte, dass solch eine Lösung durchaus realisierbar und denkbar sei. Zumal, wenn dies an einem Ort möglich wäre, dann in Jiratan. Die Geographie des Ortes mache eine absolute Diskretion möglich, Zumindest könnten man zwei Parteien gewährleisten sich nicht zu Gesicht zu bekommen zu müssen, weder in Gesprächsräumen, noch bei der Anreise. Man müsse die Anreise durch einen intensiven Vorkontakt der örtlichen Diener besser koordinieren, damit die Parteien von den verschiedenen Seiten des Tals in Richtung Konvent anreisten. Dann müsse man nur noch einen Sichtkontakt sowohl außerhalb als auch innerhalb der Gebäude vermeiden und schon habe man einen fundierte Lösung für das Problem.

Diese Lösung sei, nach Einschätzung des Menethar der gehauchten Sehnsicht zwar eine grundsätzliche interessante Idee, missachte aber, welche Effekte dieser übermittelte Austausch habe. Bekäme man die Personen des Misstrauens nicht zu sehen, verliere man ebenso die persönliche Bindung, die Empathie, und der Gegenüber verkomme zu einem gesichtslosen Etwas, ein Idealtypus ohne würdevolles Antlitz. Man müsse in Jiratan den Anspruch haben, dazu beizutragen, dass sich wieder Vertrauen aufbaue. Dafür haben man schon seit jeher das Konventsversprechen. Es müsse nur gewährleistet werden, dass sich auch alle Gäste dem Versprechen unterwerfen. Das sei doch das Kernproblem. Stattdessen schlägt er vor, einen Eid zu entwerfen, derart gestaltet, dass diejenigen, die nach Jiratan kommen schwören sich den hiesigen Regeln zu unterwerfen. Dieser Eid solle mit einer Kontrollfunktion versehen die Wahrhaftigkeit des Schwurs garantieren.

Der Menethar der Philienknospe erhebt das Wort. Er sehe Schwierigkeiten, die ein vermittelter Austausch mit sich bringe. Jedoch sei häufig die Vermittlung der erste Moment einer Annäherung. Man müsse sich am Konvent darauf wappnen, dass die Kultur des Misstrauens noch nicht am Ende angekommen sei. Daher befürwortete er irgendeine Art der baulichen Teilung des Konvents, fügt aber hinzu, dass ihm die Vorschläge der Menethar der Smaragde nicht weit genug gingen. Ein Eid sei immer dann sinnvoll, wenn er zum einen von allen eingehalten wird die ihn schwören, zum anderen, dass alle die ihn schwören davon ausgehen können, dass sich die anderen Schwörenden auch daran halten. Sobald letzteres nicht mehr gilt ist ersteres ebenfalls verloren. Und in der jetzigen Situation könne man von keiner der beiden Parteien verlangen, dem Wort der anderen zu Vertrauen . Auch bei mächtigen Wahrheitszaubern müsse man davon ausgehen, dass es Mittel und Wege geben wird diese zu umgehen – gerade vor dem Hintergrund eines neuen Erstarkens der Leere und dem Erwachen der Entität Aniesha Fey. Die Anonymität der Anreise, die eine bauliche Veränderung gewährleisten könne, könne ein erster Schritt sein. Der Menethar der Philienknospe führte weiter aus, dass er ein dreistufiges Vertrauensmodell für die Gespräche am Konvent zu Jiratan vor Augen habe, aus diesem sich zwangsläufig weitere bauliche Maßnahmen ergeben sollten. Zunächst sei das vermittelnde Gespräch der Menethar der Smaragde zu erwähnen und das bereits bekannte Format, in dem die Gegenüber sich gegenseitig vor Augen haben. Dazwischen jedoch könne ein Gesprächsformat verwirklicht werden, bei dem den Beteiligten die Möglichkeit gegeben wird, direkt miteinander zu reden, aber die visuelle Identität nicht offenbaren zu müssen.

Dieser Vorschlag findet im Gremium der Menetharen breiten Zuspruch. Die Aphra'cama gibt zu Protokoll Ressourcen und Arbeitskräfte zur Umsetzung eines solchen Vorhabens zur Verfügung stellen zu wollen.

Die Menetgar des Schreitenden Corin meldet sich zu Wort und erklärt, dass sie an sich keinen Grund für all duese aufwändigen und kostspieligen Änderungen sieht, es handle sich um eine Singularität. Allerdings sei sie durchaus bereit, sich hinter diesen Vorschlag zu stellen, da es für die keinen signifikanten Widrigkeiten bedeuten würde.

Der Menethar der gehauchten Sehnsucht fügt noch hinzu, dass er es bedauere, dass es soweit kommen musste.

Formulierung des Beschlusses durch den Menethar der Philienknospe und Abstimmung. Ergebnis: 5 Stimmen dafür, keine Gegenstimmen, eine Enthaltung.

Die Aphra'Cama entscheidet sich dem Rat des Gremiums der Menetharen anzuschliessen und beschließt folgendes:

      Auf Empfehlung der Menetharen des Konvents zu Jiratan wird darüber entschieden,
      zusätzliche Bauprojekte in der Schlucht von Jiratan zu veranlassen. Diese beinhalten ein     
      neues Konventsgebäude mit zwei separaten, sichtgeschützten Eingängen, sowie weitere
      Zugebäude je nach Notwendigkeit. Die Zugangswege zum Konvent müssen entsprechend
      angepasst werden. Die Pläne werden innerhalb eines Mondes erstellt und dann dem 
      Gremium der Menetharen zur erneuten Begutachtung vorgelegt. 

Vor Verabschiedung gibt die Aphra'Cama noch bekannt, dass die Ernennung eines Nachfolgers für das offene Amt eines Menetharen weit gediehen sei. Es sei absehbar, dass sie innerhalb des folgenden Mondes verkünden könne, dass der Menethar der durstenden Bücher das Gremium der Menetharen vervollständigen würde.