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Brief Ain Schwefelnies an den Klingenorden

An den Klingenorden, mein Herz liegt gebrochen da, wenn ich mit ansehen muss was der Orden aus jenen Menschen macht, die ich mir Freunde nenne.
Nie hätte ich gedacht, dass Alnock, Terras starkem und ruhigen Fels, jener der wohl die mildtätigste Nyame dieses Kontinents begleitete und von dem ich dachte, dass ihre Milde, für die ich sie bewundere, auch in ihm steckt, so verändert. Das er ruhigen Blutes darsteht und es duldent hinnimmt wenn jemand neben ihm ausgepeitscht wird. Nie hätte ich gedacht, dass du so werden würdest, dass du an dieser Lynchjustiz selbst teilnimmst.
Xandros war mir so oft ein ruhiger Punkt in meinem Leben. Selbst wenn ich glaubte, dass Feuer selbst würde mich verzehren, so war er stets an meiner Seite mit ruhigen Worten, einem Feingefühl und einer Freundlichkeit wie wenig Menschen sie besitzen. Und nun ist er jener der Henker spielt. Derjenige der die Peitsche schwingt. Er ist der stärkste von euch allen gewesen und ihr habt ihn die Strafe ausführen lassen? Und Leomirs Fall ist so tief, dass mein Herz es nicht vermag, es in Worte zu fassen.
Was macht der Orden aus euch, dass ihr selbst die Malaka're, von einigen von euch eine Freundin, zu sterben lassen bereit ward. Ist euch nun jeder Freund, der einst an euerer Seite stand gleich geworden? Ist euer Herz wirklich so erkaltet? Ich mag mir gar nicht ausdenken wollen was der Orden noch mit den anderen machen wird, die sich ihm anschließen. Wird die milde Hanivalle nun zu einer Geißlerin? Ich mache mir große Sorgen um euch, den ihr verändert euch so schnell im Namen dieses Ordens, wie ich es nur bei Anhängern der Pestilenz gesehen habe.
Ihr seid selbstgerecht wie das Schwarze Eis und glaubt, dass eure Ordnung alles andere auf diesem Kontinent übersteigt. Euer Gewissen habt ihr verfändet, seid gefühllos geworden, wie es die Leere ist.
Gleich dem Versprechen das einst die Knochenkönigen den ihren gab, glaubt ihr von all euren Sünden rein zu sein, weil ein Teil eines Alten Herrschers es euch versprach.
Ich sage, die Last eurer Sünden wird euch einzig durch die Elemente selbst genommen und nicht durch einen Eintritt in einen Orden, dem ihr nun blind folgen mögt.
Mit großer Sorge sehe ich die Rückkehr des alten Herrschers Orphalioth und seines, und nun auch eures, Ordens. Mögen die Absichten die bekundet werden auch edelster Natur sein, so bitte ich euch, schaut tief in eurer Herz hinein und gebt euch nicht durch Voreiligkeit, Angst oder Verzweiflung diesem Orden hin.
Seht doch, es ist bedenklich das Orphalioth ein alter Herrscher ist und diese Welt wurde bekanntermaßen von den Alten Herrschern korrupiert, mit Krieg übersehen und mit Gier und Macht gefüllt. Als die Elemente dies erkannten, verbannten sie jene von Mitraspera. Und die Herrscher, die fest in ihrem Glauben an die sakralen Elemente waren oder ihre Taten bereuten beugten sich ihrem Richtspruch und verließen das Land.
Alljene Alten Herrscher die wir kennen und die zu unserem heutigen Zeitpunkt auf Mitraspera wandeln, haben die Elemente betrogen. Sei es Gavan, der König der Untoten, Irsephael der Nophobos oder Sephistikus in der Essenz des Schwarzen Eises.
Es sollte uns also eine Warnung sein, dass Orphaliot geteiltes Blut in sich tragen mag, dass das eines Alter Herrschers und das eines Quihen Assil ist. Denn jedes mal, wenn die Quihen Assil in die Welt eingegriffen haben, haben sie schweren Schaden hinterlassen. Wie Riesen die durch einen Garten laufen. Die Zeit in der die Weltenkinder, die Quihen Assil, auf Mitraspera wandelten, ist zu Ende. Einst schufen sie die Welt, doch erkannten sie, dass sie danach nicht mehr ihr Platz war. Jedes mal, wenn seit dem einzelne der Quihen Assil in die Welt eingriffen, war dies unter leidvoller Vernichtung oder Krieg. Sei dies, wie es beim Brand der Welt der Fall gewesen ist, oder bei dem Streit zuvor, den der rasende Orphalioth unter die alten Herrscher trug. Wehe dir Mitraspera, wenn der Almahandir erwacht. Denn er wird mit sich seinen Krieg bringen.
Und schon einmal verlor die Welt als der Orden der ewigen Schwerter wirkte, denn gespalten hat er jene der Alten Herrscher, die den wahrhaftigen Elementen treu waren, da viel erkannten, dass Orphaliot nur für seinen eigenen Willen, nicht aber für den der Elemente focht.
Durch den entbrannten Streit wurde der Kampf wider die Verfehmten verloren.
Nun haben die heiligen Elemente uns, die Erben dieser alten Herrscher, die ihre Taten bereuten und vom Kontinent verbannt wurden, zurück in diese Welt gelassen um ihre Fehler wieder gut zu machen und Mitraspera reinzuwaschen, von dem was jene dem Land antaten. Stück für Stück deckt das Land auf, was sich einst gegen es wendete, in der festen Hoffnung, dass wir es besser machen, wo unsere Vorfahren gefehlt haben.
Ich warne alle Siedler, Erben der alten Herrscher, sich dem Klingenorden anzuschließen, denn dieser Schritt bringt sie ab von der Aufgabe die uns die wahrhaftigen Elemente selbst gaben, nämlich auszubrennen was faul ist und aufzubauen was durch sie entstand und immer noch entsteht.
Und wisstet, ihr seid nicht Richter an Stelle von Archon und Nyame. Denn nichts, außer den Elementen selbst steht über Archon und Nyame. Sie wurden durch sie eingesetzt und herrschen in ihrem Namen und zu ihrem Willen. Niemals wieder werdet ihr Hand anlegen an jene die in ihren Siegeln leben und die somit unter ihrem Schutze und vor allem ihrer Gerichtsbarkeit stehen. Und es ist gleich ob ein oder hundert Peitschenhiebe sind. Nicht an euch ist es über sie zu richten, dies tun einzig ihre wahren Herrscher.
Geschworen habt ihr der Almahandra ihr zu dienen. Geschworen im Namen Orphaliots seinen Willen in die Welt zu tragen, doch wer sagt uns, dass dieser Wille im Sinne der Welt ist? Die Elemente sprachen als das uns das Kind wiedergaben: „Das goldene Kind wird Fluch oder Segen dieses Kontinents sein.“ Ich bete für diese Welt und für euch, dass es nicht zum Fluch wird.

Ich bete für eure Seelen.
Ain Schwefelnies
Geliebtes Kind Ignis

(Dieser Text ist eine Abschrift aus den Archiven der Tivar Kharr'Assil)