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Geschichten und Legenden

19 – 1 – 1
Eines der ersten Geschöpfe der Alten Herrscher soll die Manca-chattra sein, die Mutter aller Dryaden und Bocksbeinigen. Sie herrschte als Königin über die halephischen Wälder, einem Gebiet, welches den Kindern Terras derart heilig war, dass sie ein Dutzend Hüter erwählten, die mit dem Geist des Waldes sprechen konnten und den Wald um jeden Preis gegen jene verteidigen, die ihm Übles wollten.

19 – 1 – 2
Die Zahl der Viinshar auf Mythodea ist – Gerüchten zur Folge – nach der letzten großen Schlacht um die Hauptstadt des Ostens Kalderah auf unter zwei Dutzend gefallen. Ein Ende der Viinshar steht unmittelbar bevor. Doch sind seit der Explosion der Weltenschmiede und der daraus resultierenden Verschiebung der Sphären keine Waffen mehr bekannt, die Viinshar verwunden können.

19 – 1 – 3
Die heilige Rakasha, Schutzheilige der Helden und Verräter, ist die mit schwarzen Schwingen bewährte Gestalt aus den Reihen des Untoten Fleisches, die seit Argus Verrat an den Verfemten lange nicht auf den Schlachtfeldern Mythodeas gesehen war. Ihr wird eine besondere Verbindung mit der Knochenkönigin zugesprochen. Ob der Titel „Tochter der Königin“ eine Ehrbezeichnung oder ein echtes Verwandtschaftsverhältnis anzeigt ist jedoch unsicher, doch wurde sie von den Streitern Cerennas im letzten Jahr gestellt und ihre Körperliche Form vorerst vernichtet.

19 – 1 – 4
Die Banner der Macht, jene Symbole elementarer Kraft aus denen die Archonten ihre Macht bezogen, verschwanden mit der Explosion der Weltenschmiede. Angeblich soll der Quihen‘Assil der Herrschaft jene auf die Feuerebene gerufen haben, um sie dort zu verwahren, bis die Zeit kommt, Mitrasperas Machtgefüge neu zu ordnen.

19 – 1 – 5
Der Goldene Traum ist ein häufig gehörter Begriff in Tavernen und Schenken, Tempeln und Akademien. Immer wieder wird über seine Bedeutung oder schlicht die Definition des Begriffes gestritten. Doch seit die Edalphi der Krone der Schöpfung aus langem Schlaf erwachten, konkretisiert sich jener Streit und wo die Kinder der äußeren vier Elemente dem Goldenen Traum ewigen Stillstand vorwerfen, bestehen Magicas Anhänger darauf, dass der Traum nur ein Zustand der Harmonie, nicht aber der Stagnation ist.

19 – 1 – 6
Wenn ein Laka‘tain, also ein Wächter der Natur Mitrasperas‘ stirbt, so pilgert er, altersmüde und voller Wehmut, zum Hof der Gebeine. Dort, inmitten der verwurzelten und verbaumten Gräber seiner Ahnen und Brüder und Schwestern, wird auch er zu einem machtvollen Baum und sein Geist verbleibt auf ewig am Ort um gemeinsam mit den anderen seiner Art vom Hof der Gebeine aus weise Ratschläge zu geben und jenen Kindern Terras beizustehen, die Hilfe in der Not suchen.

19 – 1 – 8
Nur ein unbedarfter Gelehrter verwechselt auf Mythodea die Stäbe, Reife und Schwerter der Macht. Zwar sind alle drei von den Quihen‘Assil gesandte Reiliquien, doch während die ersten beiden aus Uralter Zeit stammen und Wahrzeichen der Hochämter von Archonten und Nyamen sind, wurden die Schwerter der Macht erst vor wenigem Jahren von den Elementen auf die Welt entsandt, um im Kampf gegen die Urzweifler Kelriothars‘ zu helfen.

19 – 1 – 9
Die Alten Herrscher waren nicht nur „ein Volk“ sondern ein Bund aus einer Vielzahl von Wesen. Es ist kaum etwas über diese Völker überliefert, doch hört man hin und wieder Geschichten über die „Gärtner“. Dabei handelte es sich um sehr langlebige Wesen, welche sich selbst aus der großen Politik heraus hielten und lieber um die Natur sorgten. Sie liebten Terras Schönheit über alles und dienten ihren Kreislauf indem sie Leben, Tod und Erneuerung gleichermaßen behüteten. Zur Zeit der Hochkultur erschufen auch sie ein Elementarvolk, dass ihnen bei der Wacht über die Fauna und Flora Mitrasperas‘ zur Seite stehen sollte …

19 – 1 – 10
Die Verkörperung aller Liebe wurde im Kampf zwischen den Göttern Mythodeas, den Quihen‘Assil, zerschlagen. Alles, was von der Liebe blieb, zog sich zerschlagen und schwer verwundet in den Körper seiner Vorkämpferin Ain von Calor zurück. Dort ruht die tödlich verwundete Göttin nun und harrt auf den Tag, da die Sterblichen erneut einen Weg finden, ihr zu altem Glanz zu verhelfen oder sie zumindest zu erretten.

19 – 2 – 1
Rakasha. Das Krähenkind. Tochter der Knochenkönigin. Viele Geschichten und Legenden ranken sich um diese Gestalt… doch nur wenige haben sich bisher gefragt, warum sie Flügel trägt – obwohl sie offensichtlich nicht fliegen kann…? Es ist den Gelehrten auch kein Geschlecht Alter Herrscher bekannt, welche eine menschliche Gestalt mit Flügeln gehabt hätten. Ist sie ein künstlich erschaffenes Wesen? Sind die Flügel artifizieller Natur? Wer könnte dies nur wissen?

19 – 2 – 2
Die Voykia sind die Botinnen der Träume und sie leben in den Bedürfnissen und Wünschen der Sterblichen. Nur wenig weiß man von dem ätherischen Volk, dessen Angehörige die Macht haben sollen Mitray‘Kor zu küren und Inspiration solchen Ausmaßes zu bringen, dass Paolo Armatio angeblich durch eine von ihnen Mythodea fand und eine andere angeblich den ersten Archon des Landes besuchte, bevor er Anspruch auf das Siegel erhob.

19 – 2 – 3
Neben den Bannern der Macht existieren auch die deutlich selteneren und machtvolleren Standarten der Macht. Diese sind, so die Geschichten, Fokuspunkte, die die Kontrolle über gigantische Gebiete Mitrasperas erlauben und einen Mann oder eine Frau in Macht und Ansehen einem Archon oder einer Nyame gleich machen können, wenn man denn wüsste, wie sie zu erwerben sind.

19 – 2 – 4
Die Alten Herrscher waren nicht nur „ein Volk“ sondern ein Bund aus einer Vielzahl von Wesen. Eines davon waren ein Volk, dass häufig nur „Die Gärtner“ genannt wurde. Sie waren keine großen Krieger oder Politiker sondern die Hüter der Wälder und Wildnis. Sie erschufen als Diener ein Volk aus Wächtern, welche ihnen beistehen sollten. Wann immer ein Reisender auf Mitraspera einen Baumgeist, eine Dryade oder Nymphe gesehen hat, so war es wohl eine dieser von den Alten Herrschern erschaffenden Wächter – oder ein Nachfahre davon.

19 – 2 – 5
Urr‘Gulnar- Schreckensklingen. So werden die Streiter Cerennas, die vampirisch von der Lebenszeit anderer Trinken und diese dem großen Bündnis von Aeris und Aqua zur Verfügung stellen, genannt. Viele Geschichten ranken sich um sie. Dass selbst Raubtiere sie meiden, dass Furcht und Panik jene erfasst, die sich ihnen nähern, aber auch, dass sie selbst nach dem Geschmack des Blutes süchtig werden. Doch wo die Urr‘Gulnar eine Waffe des Schreckens sind, da ist Assamantes, der Mitray‘Kor der Jagd, der schrecklichste von allen. Im letzten Jahr von einem Fluch betroffen, der ihn zur langsamen Verholzung in einem Baum verdammt, durchstreift er Mitraspera und ermordet die Kinder Terras, wo er sie finden kann.

19 – 2 – 7
Unter den Dieben und Tunichtguten erzählt man von der berühmten Schatzkammer des Nachthimmels. Diese ist eine Schatzkammer, die der großen Edalphiführerin Mitternacht gehört. Darin sollen sich die Schätze aus der Zeit vor dem Untergang Mitrasperas mit Reichtümern des Edalphivolkes aus der heutigen Zeit abwechseln. Noch niemandem soll es gelungen sein in die Schatzkammer einzudringen und die Inhalte zu stehlen und Geschichten sprechen davon, dass Mitternacht jenen, die es wagten ganze Teile ihres Seins raubte und zu ihrer Sammlung an Schätzen hinzufügte.

19 – 2 – 8
Wer Edelsteine und Geschmeide kennt, der hat schon vom Feuerrubin gehört. Seltene Edelsteine die tief aus der Erde unter Vulkanen von den Akata geborgen werden. Der größte soll das „Herz der Sonne“ sein. Ein Rubin der von den Roten Jademeistern selbst gesegnet ist.

19 – 2 – 9
Über die Kräuterweiblein, die einst in der Hohld lebten, erzählt man, dass sie viele Gaben hatten, die das Wetter betreffen. Sie sollen auch fähig sein, die Richtung des Windes zu beeinflussen. In einem Fischerdorf namens Brackmoore lebte einst eine Hag, die den Fischern einen ihnen angenehmen Wind herstellte und diesen an die Fischern und Kapitänen der hohldianischen Fischerboote verkaufte, die dadurch reiche Fischgründe erreichen und so einen guten Fang machen konnten. Um dem Wind ihren Willen aufzuzwingen, musste sie sich auf den höchsten Punkt über die Bucht stellen, von dort in die erwünschte Himmelsrichtung zeigen und einen uralten Zauberspruch rezitieren. Davon konnte sie ihren Lebensunterhalt gut bestreiten. Eines Tages kam ein Kapitän von Garwans Heerwurm zu ihr, denn er wollte unbedingt einen Ostwind haben. Sie machte für ihn einen Ostwind., aber der Kapitän wollte nicht bezahlen denn, so sagte er, der Wind hätte sich auch ohne ihr Zutun auf Ost gedreht und er eilte zu seinem Schiff, um in See zu stechen. Die Hex‘ war empört über die Frechheit des Kapitäns und eilte auf den Hügel. Als sie sah, dass der Kapitän mit dem Ostwind aus dem Hafen segelte, hob sie ihre Hände und gebot dem Wind zu drehen. Dadurch wurde das Schiff auf die Klippen gedrängt, und zerschellte. Der Kapitän und die Mannschaft konnte gerettet werden und der Kapitän schwor, nie mehr die Hags zu betrügen. Niemand im Fischerdorf traute sich zukünftig, den Versuch zu machen, die Hags zu verärgern.

19 – 2 – 10
Die Verkörperung aller Weisheit ist Miriel von Kerewesch. Sie ist die Auserwählte Aquas und nahm in den Geschichten Mitrasperas stets die Rolle ein, die gerade benötigt wurde. Durch ihr wechselhaftes Leben soll sie oft Kontakt zu den Verfemten gehabt haben, doch niemals verunreinigte sie ihre Seele mit dem Makel der zweiten Schöpfung. Sie spricht dieser Tage von einem Tempel Aquas, der vielleicht ihr finales Schicksal sein wird, ebenso wie von der Tatsache, dass sie befürchtet, selbst nicht machtvoll genug zu sein um die Prüfungen des Ortes alleine zu überstehen.

19 – 2 – 11
Fast überall bekannt sind die Geschichten über die Schatzwächter. Kreaturen die eingesetzt werden von mächtigen Magiern um ihren Hort und Geheimnisse zu behüten. Doch gemeinsam in allen diesen Geschichten ist, dass so eine Wacht sehr langweilig ist. Ein findiger Geist mag so einem Wächter mit Unterhaltung oder Ablenkung vielleicht einen Moment der „Großzügigkeit“ entlocken.

19 – 3 – 1
Die Ahnmarken der Elementarvölker sind mysteriöse Dinge. Sie sollen Macht über das ganze Volk geben, sollen den, der sie sein Eigen nennt aber auch gleichzeitig in einen Angehörigen dieses Volkes verwandeln. Der Kuss des Ahnmarkträgers kann sogar einen Erben der Alten Herrscher in einen Diener aus dem entsprechenden Volk verwandeln… das alles und dergleichen Geschichten mehr, hört man zu jenen kristallartigen Artefakten, aus denen einst die Elementarvölker geschaffen wurden.

19 – 3 – 2
Der Genozid an den Lona, von der Urzweiflerin Shey Ksun Aret durchgeführt, basierte auf dem Ahnmark der Lona. Ihre höhere Dienerin Ni‘Shanaz trug dieses in sich, doch Ni‘Shanaz wurde im Kampf um die Weltenschmiede im letzten Sommer vernichtet und so verbleibt die Frage, wo in aller Elemente Namen das Ahnmark der Lona nunmehr zu finden ist? Denn aus ihm, so munkelt man, könnte jenes vernichtete Volk neu entstehen!

19 – 3 – 3
Da war einst ein Kelch, so schön wie der Morgen und wer immer aus ihm trank, den erfüllte nie gekannte Lebensfreud. Also nach die Herrin des Kelches, selbst von Trauer und Lebensmüdigkeit ergriffen den Kelch und trank und trank, bis sie süchtig wurde am berauschenden Gefühl ihrer Seelen und sie nie wieder Kummer kannte. Als man ihr den Kelch aber stahl, da endete sie ihr Leben am nächsten Morgen, denn sie hatte verlernt auch sich heraus glücklich zu sein.

19 – 3 – 4
Unter all den Metallen und Mineralien die Mitraspera zu bieten hat, ist Jakobinium das seltsamste. Soll es doch selbst nichts vermögen, schätzt es jeder Alchemist doch, der es länger analysiert. Einst, so sagt man, soll es einer der Grundpfeiler der Essenz des Schwarzen Eises gewesen sein.