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Worte von Drakajir



Dies sind die Worte von Drakajir, Daroths Sohn der Roten Klingen, entflammt in Ehre. Mögen sie euch, die nach uns kommen, künden vom Ende aller Tage, als die Verfemten über uns kamen und wir starben im Kampf. Denn daran zweifele ich nicht mehr. Das Ende wird kommen. Ich habe keine Furcht, nur Trauer, dass wir nicht stärker waren als der Feind.

Heute haben wir den heiligen Schrein erreicht. Ein Dutzend Daroth´s Söhne und die ehrenwerte Feuertänzerin Maray. Wir haben gebetet und mit Dolchen gekämpft, um den Jade-Sand zu ehren. Maray hat getanzt und danach Ramish zu sich geholt. Ich genieße den Wein und die heilige Erde, auf der ich liege. Ignis unsere Flamme brennt heiß, auch wenn die Zeiten dunkel sind.

Gestern ist Zedjai nach Westen gegangen. Er sucht einen glorreichen Tod. Fünf gingen mit ihm und es bleiben nicht mehr viele, um die Stellung zu halten. Ich habe meinen Speer geschärft. Sie werden kommen, daran zweifele ich nicht und ich werde sie vernichten, so lange noch Blut durch meine Adern rinnt.

Ramish sagt, wir sollen gehen, wie die anderen, doch ich bin sicher, hier ist mein Platz. Dies ist heiliger Boden. Ich fühle mich dem Feuer so nah, wie selten. Die Erde ist erfüllt von der Kraft der Elemente. Wo die Macht des Landes besonders stark ist, wächst Blutmoos, rot und herrlich in seiner Pracht. Manchmal gehe ich dorthin, um zu meditieren, doch zumeist hüte ich den Schrein. Er ist mir zur Heimat geworden, jetzt, wo die Flamme unseres Volkes erstickt wird, vom Schwarzen Eis.

Im Westen lebt nichts mehr. Der Feind ist schon über die Berge gekommen. An der Küste im Osten soll es noch Städte geben, die ausharren. Die letzte Glut des sterbenden Feuers. Ich kriege nur noch selten Kunde aus der Ferne. Die meisten sind gegangen oder gefallen. Ich bin allein. Aber Ignis ist mit mir.

Ich höre, dass sich in Khalyatar viele um die ehrenwerte Medina versammeln, um in den Norden zu gehen. Dort soll eine Mark des Feuers unser neues Zuhause werden. Jene, die Merty´Ar die Treue gehalten und haben und die, die die Wahrheit erkannten, stehen gemeinsam. Das ist gut. Doch zu viele sind gefallen. So wie das Feuer das Holz, verzehrt der Krieg seine Kinder. Es ist der Weg der Dinge. 

Manchmal lodert der Zorn heiß in mir auf, wenn ich daran denke, wie die Verfemten über den Boden dieses Landes schreiten. Dann will ich meinen Speer nehmen und ihnen entgegenziehen, bis ich mich dafür rächen kann, was sie meinem Volk antun. Aber dann spüre ich die Kraft dieses Ortes und weiß, dass mein Platz hier ist. 

Ich bin allein. Alle anderen sind gegangen oder gefallen. Die Gemeinschaft fehlt mir. Gestern habe ich den letzten Wein getrunken. Was bleibt ist nur die Wärme des Feuers, das ich jede Nacht schüre. Und der Kampf, der auf mich wartet. Ich bin bereit.

Heute Morgen habe ich im Wald Blutmoos gefunden und es war schwarz. Der Feind ist hier. Es ist Zeit die Feder gegen die Klinge zu tauschen. Der Rest meiner Geschichte wird in Blut geschrieben. Ignis, ich bitte nicht um deine Hilfe, denn du hast mir schon alles gegeben, was ich brauche. Ich bin der Krieg, ich bin die Leidenschaft. Ich bin Daroth´s Sohn. Lasst die Verfemten erzittern.