Schreiben eines Büßers II
Erst dachte ich, ich würde Büßen nicht lernen können.
Dachte ich könnte mit mir und den Sachen leben können, die ich getan hab .
Früher, da dachte ich, dass ich ein Gott wäre, da hat es mich kaum gejuckt als eine Eintagsfliege starb, oder ein Mensch.. Wenn es Götter gibt, warum könn’ sie’s nicht verhindern?
Naja, so dachte ich damals. Und hätte die Inquisition mich nicht aufgehalten, dann wäre ich vermutlich noch an meinem Werk zu schaffen.
Sie brachten mich in die Abtei, sie nahmen mir meine Zauberei mit kaltgeschmiedetem Eisen und antimagischem Salz. Und erst war ich rasend, wütend, erzürnt, dass sich jemand erdreistete mich zu beschneiden in meiner Macht, jemand es wagte, mir etwas zu sagen!
Aber mit der Zeit gewöhnte ich mich an diesen friedlichen Ort. Ich lernte friedliches Handwerk und den Alltag zu genießen. Und.. ich lernte Reue. Denn auch wenn die Mönche hier auch alle nur Büßer für magische Vergehen und Exzesse sind, so sind sie, wie auch ich nun, friedliche, ganz normale Menschen die nun Büßen.
Und dieser Frieden, diese Unschuldigkeit die durch die lange Buße gewonnen wurde, das hat mich ziemlich mitgenommen. Jetzt sehe ich, dass mein maßloser Magiegebrauch mich zu einem Monster gemacht hatte!
Ich habe so viel Leid verursacht, so viel Schreckliches getan!
Jetzt wo ich Reue gelernt habe, vielleicht kann ich wieder menschlich werden und meine Seele retten. Ich will mich einfach nicht mehr hassen.
Frieden durch Buße