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Barnabas,
unsere Zeit ist knapp.
Ich spüre, dass Rakasha das Krähenkind der Mutter Königin, die Geduld mit mir verliert…
wären nicht die wenigen Momente, in denen mir deine freundliche Versorgung meine Schmerzen erträglich macht, ich wäre schon nicht mehr bei Verstand…
Ich freue mich immer, wenn ich dich sehe. Neben den anderen, die mir gegenüber nur Verachtung zeigen, bist du freundlich und scheinst sogar sehr viel Zeit für mich zu empfinden. Mein Herz wärmt sich, wenn ich an dich denke. Mein Hass auf meine Peiniger könnte indes kaum größer sein, denn mit jedem Tag wird klarer, dass sie ohne Gefühl ihr Forschungsobjekt vernichten, wenn es keine neuen Erkenntnisse mehr hergibt…
es ist mir manchmal als würde es mich zerreißen, ja gar teilen.
Ich einem Teil, der tragen kann und einen der davon nichts wissen mag…
soll das ihr heimliches Ziel sein, mich zu zerspalten in zwei Teile, das Böse in mir zu wecken, wie es in jedem Untoten steckt. Ist das ihr Plan? Wenn dem so ist, so ist dieser Moment nicht mehr weit und jetzt spüre ich, daß ich mehr am Leben, an meiner noch unbeschadeten Seele hänge, als ich vorher dachte. Verflucht seien sie, die mir die Chance zu leben (nehmen) werden. Ich höre sie kommen! Ich geben diesen Brief rasch an die Wache weiter, die uns wohlgesonnen ist und bitte darum, ihn dir zu überbringen.